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Braathen fühlt sich "respektlos behandelt"

Tränen-PK! Ski-Hoffnung erklärt schockierenden Rücktritt

Ski-Hoffnung Lucas Braathen hört auf
Ski-Hoffnung Lucas Braathen hört auf
Foto: © IMAGO/Erik Flaaris Johansen
27. Oktober 2023, 15:54
sport.de
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Schocknachricht für Norwegen: Hoffnungsträger Lucas Braathen hat seine aktive Laufbahn nur einen Tag vor dem Auftakt des alpinen Ski-Weltcups mit sofortiger Wirkung beendet.

Der 23-Jährige, eine der schillerndsten Figuren der Szene, lud am Freitagmorgen in Sölden extra zu einer Pressekonferenz, um seine Entscheidung zu verkünden.

"Zum ersten Mal seit mindestens einem halben Jahr bin ich glücklich und zum ersten Mal seit vielen Jahren fühle ich mich frei. Wer mich kennt, der weiß, dass Freiheit eine meiner wichtigsten Quellen für Erfolg und Freude ist", erklärte der Skirennläufer, der auf die Disziplinen Super-G, Riesenslalom und Slalom spezialisiert war.

Braathens größter Erfolg war der Gewinn der Slalom-Disziplinenwertung in der Weltcupsaison 2022/23. Weitere Triumphe werden überraschend nicht mehr hinzukommen.

Braathen fühlt sich "respektlos behandelt"

Der Sohn eines Norwegers und einer Brasilianerin nutzte die Gelegenheit auch, um mit dem eigenen Verband abzurechnen. Hintergrund war der jüngste Ärger um seine Persönlichkeits- und Vermarktungsrechte. Gegen Braathen wurde unlängst wegen seiner Werbekampagne für eine schwedische Bekleidungsmarke im September ein Bußgeld verhängt.

Braathen betonte, der Verband habe ihn "respektlos behandelt". Er habe sich "fast immer dafür entschieden, das zu tun, was mich am glücklichsten macht. Das ist es, was mir wichtig ist." Es gehe ihm nicht um lukrative Sponsorenverträge oder darum, "dass ich nach meinem letzten Rennen der Beste der Welt war".

Braathen betonte teils mit Tränen in den Augen in seinem etwa 20-minütigem Monolog, er habe sich immer geschworen, mit seinem Sport nur "bis zu dem Tag weiterzumachen, an dem es mich nicht mehr so glücklich macht".

Schwelender Konflikt mit Skiforbundet

Braathen ist nicht der erste norwegische Skisportler, der mit dem eigenen Verband Streit bekommen hat. Der Skiforbundet zwingt sämtliche Mitglieder seiner Mannschaften dazu, nur auf die von ihm vorgegebenen Ausrüster zurückzugreifen.

Alle großen Stars wie Johannes Kläbo, Petter Northug (beide Skilanglauf) oder Henrik Kristoffersen (Ski Alpin) hatten deswegen schon teils heftigen Streit mit dem Verband.

Die Öffentlichkeit und auch die Medien stehen in diesen Auseinandersetzung allerdings auf der Seite der Funktionäre. Braathen kritisierte deshalb, dass er "einige Monate lang einer Medienkampagne gegen mich" ausgesetzt gewesen sei, "in der behauptet wurde, ich sei ein Egoist, denke nicht an die Gemeinschaft und sei gierig".

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