Am Wochenende stehen in Sölden die ersten Weltcup-Läufe der neuen Ski-Alpin-Saison an. Der Deutsche Ski-Verband (DSV), der nur mit einem Mini-Angebot anreisen wird, räumt Nachwuchsprobleme ein - und übt Kritik am frühen Zeitpunkt des Riesenslalom-Auftakts.
Am Samstag und Sonntag (jeweils ab 10:00 Uhr/Eurosport) werden in Sölden die ersten Weltcup-Läufe der neuen Ski-Alpin Saison über die Bühne gehen. Die deutschen Wintersport-Fans werden aber nur mit wenigen Athletinnen und Athleten mitfiebern können.
Denn beim Auftakt in Österreich wird der Deutsche Skiverband (DSV) mit einem Mini-Aufgebot antreten.
Beim Riesenslalom der Damen am Samstag wird lediglich die 19 Jahre alte Emma Aicher für Deutschland starten. Beim Lauf der Herren am Sonntag werden Anton Grammel, Fabian Gratz und Jonas Stockinger auf die Piste gehen.
Die Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis zum Saisonstart halten sich in Grenzen. Die deutschen Ski-Damen gehören im Riesenslalom schon länger nicht mehr zur Weltspitze.
DSV nennt Gründe für die Nachwuchsprobleme
Die DSV-Herren müssen dagegen ohne ihren besten Athleten auskommen. Parallelslalom-Weltmeister Alexander Schmid laboriert noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses, den er im März bei einem Trainingslauf erlitt.
"Wir reisen mit einem kleinen Team nach Sölden - gerade in der Disziplin Riesenslalom haben wir Nachholbedarf", räumte DSV-Präsident Wolfgang Maier jetzt in einer Mitteilung des Verbands ein.
Die Gründe dafür liegen für Maier auf der Hand. "Zum einen verlief die Entwicklung unserer Talente in dieser Disziplin nicht nach Plan, und daher sind unsere Nachwuchsfahrer aktuell noch nicht so weit, um in Sölden an den Start gehen zu können", erklärte der 62-Jährige: "Zum anderen haben uns in den letzten Jahre Verletzungen, insbesondere junger Fahrerinnen, immer wieder in der Entwicklung zurückgeworfen."
Der DSV-Alpinchef übte darüber hinaus Kritik am frühen Weltcup-Auftakt auf dem Rettenbachferner. "Man kann sicher über den richtigen Zeitpunkt des Auftaktes diskutieren, denn die Winter kommen mittlerweile später, bleiben dafür aber länger", meinte Maier.
Am Austragungsort Sölden, der "einen perfekten Rahmen" biete, solle man "aber in jedem Fall festhalten", so Maier weiter.