Der frühe Saisonstart der Ski-Alpin-Saison sorgt weiter für Ärger. Ski-Legende Markus Wasmeier holte nun zu einem Rundumschlag aus.
Bereits am kommenden Wochenende startet die neue Saison mit dem Weltcup in Sölden - ganz zum Ärger von Wasmeier. "Die Rennen sind einfach viel zu früh, mindestens drei bis vier Wochen. Man weiß seit 20, 30 Jahren, dass sich der Winter leicht nach hinten verschiebt", sagte er in einem Interview mit der "Sport Bild".
Dass der Weltverband FIS "überhaupt nicht" auf die veränderten Umstände reagiert, prangert der 60-Jährige am meisten an. "Wenn man Wintersport weiter ausüben will, sollten die Verbände aufhören, sich die Natur so hinzubiegen, wie sie es wollen - sondern es umgekehrt machen", forderte Wasmeier: "Wo liegt im Dezember am meisten Schnee? Und dann plane ich es danach."
Aktuell werden Entscheidungen nur nach finanziellen Aspekten getroffen. "Da wird ganz, ganz wenig auf die Sportler gehört. Die Skifahrer sind da nur noch die Spielbälle", polterte Wasmeier weiter.
Zur umstrittenen Matterhorn-Abfahrt im November sagte der zweifache Olympiasieger: "Das Rennen halte ich auch aus sportlicher Sicht für absoluten Blödsinn. Wenn dort die Sonne scheint, ist die Abfahrt vielleicht noch okay, aber bei diffusem Licht fährt man dort wie ein Blinder herum."
Shiffrin kritisiert frühen Saisonstart
Schon seit Jahren diskutiert die Branche über das Event mit Termin Ende Oktober hoch oben auf dem Rettenbachgletscher und ob dieses in Zeiten des Klimawandels noch angemessen ist.
Auch Ski-Star Mikaela Shiffrin hatte sich zuletzt äußerst kritisch geäußert. "Bis zu welchem Grad sollen wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne an die Umwelt anpassen?", fragte Shiffrin. "Der Kalender sollte überdacht werden", sagte die fünffache Gesamtweltcup-Siegerin.

