Milan Schirowski hat bereits einige Auftritte bei Ninja Warrior Germany hinter sich - unter anderem mit seiner Frau Claudia. Am 27. Oktober (20:15 Uhr, bei RTL, RTL+ und im sport.de-Liveticker) geht der Routinier ein weiteres Mal in den Parcours.
Da die Himmelsleiter eines seiner Lieblingshindernis ist, ist schnell klar, wohin Milan Schirowski in seiner Vorrunde möchte: Die Endlose Himmelsleiter ist sein erklärtes Ziel! Im exklusiven sport.de-Interview erklärt er außerdem die Hintergrund-Story seiner bunten Leggings und erzählt, wie sich sein Leben durch die Geburt von Tochter Linda verändert hat.
Milan, erst einmal willkommen zurück zur neuen Staffel. Du bist bereits seit einigen Jahren Teil von Ninja Warrior Germany. In Staffel 7 hast du es bis ins Finale geschafft. Willst du das Ergebnis in diesem Jahr noch einmal toppen?
Milan Schirowski: Ja, schon. Mein Hauptziel ist es natürlich erst einmal wieder ins Finale zu kommen. Dort angekommen würde ich mich auf jeden Fall auch über einen Einzug in Stage II oder sogar die Stage III freuen.
Letztes Jahr warst du wegen deiner Arbeit und einer Fingerverletzung im Trainingsrückstand. Du hast aber über die sozialen Medien angekündigt, nun fitter denn je zu sein. Wie fühlst du dich tatsächlich?
Generell ist es schon so geblieben, dass ich mit meinem Vollzeitjob nicht mehr so regelmäßig trainieren kann wie zuvor. Als Student hatte ich einfach mehr Freizeit. Fit fühle ich mich aber dennoch. Meine Fingerverletzung habe ich weiterhin, wobei es eigentlich gar keine richtige Verletzung ist. Es ist ein entzündeter Finger, den ich vor allem merke, wenn ich sehr viel trainiere. Dann werden die Schmerzen kontinuierlich schlimmer und der Finger wird auch dick. Ich habe aber einen guten Mittelweg gefunden, wie ich für mich weiter Klettern und auch Ninja trainieren kann.
Wie kam es zu der Entzündung in deinem Finger? Hast du zu viel trainiert?
Das kann gut sein, aber eigentlich weiß ich es nicht ganz genau. Entzündungen kommen ja immer schleichend und zum ersten Mal gemerkt habe ich es beim Klettern. Daher gehe ich davon aus, dass es eine Mischung aus zu vielem Klettern und zu vielem Ninja-Training parallel war. Bis ich auch erstmal wusste, was es genau war, ist auch einige Zeit vergangen. Zuerst lag die Vermutung bei einer Kapselverletzung.
In der Folge habe ich auch zwei Mal für zwei Monate mit dem Training pausiert, aber leider ohne Erfolg. Daher wusste ich dann auch, dass es nicht nur eine reine Verletzung war. Die Entzündung ist mittlerweile chronisch geworden.
Sowas schleppt man ja noch richtig lange mit sich rum. Gibt es Übungen, die du gar nicht mehr in dein Training einbauen kannst?
Ich kann keine gute Fingerkraft aufbauen. So richtiges Leistentraining wie zuvor kann ich einfach nicht mehr machen. Früher war Fingerkraft mal meine Stärke. Jetzt ist sie durch das Klettern zwar dennoch vorhanden, so stark wie ein Alexander Wurm werde ich aber sicherlich nicht mehr werden. Dafür kann ich mich verstärkt auf die Balance-Hindernisse konzentrieren und auch die allgemeine Fitness gut aufbauen.
Für die vier schnellsten Kandidaten geht es in diesem Jahr an die endlose Himmelsleiter, die den Duell-Parcours ersetzt. Die Himmelsleiter ist eines deiner Lieblingshindernisse. Hast du dir zum Ziel gesetzt dort anzutreten?
Ja, das ist es! Wenn ich in den Parcours gehe, bin ich ja tendenziell eher ein Kandidat, der auch auf Zeit geht. Ich habe dieses Jahr auf jeden Fall Lust, unter die Top-4 zu kommen, vor allem habe ich wirklich Lust auf die Endlose Himmelsleiter. Ein bisschen Extrageld gibt es ja nebenbei dafür auch noch.
Wie bereitest du dich auf die Show vor?
Im Prinzip ändere ich kurz vor der Show nichts Großartiges. Worauf ich achte ist, dass ich etwas weniger Alkohol trinke und weniger Zucker zu mir nehme. Beim Essen bin ich einfach unfassbar undiszipliniert und ich esse wahnsinnig gerne Süßigkeiten. Kurz vor der Show bin ich aber doch ein wenig disziplinierter. Ansonsten bleibt eigentlich alles so wie immer.
Trainierst du allein oder hast du feste Trainingspartner?
Ich trainiere Ninja mit einer Trainingsgruppe zusammen. Da kommen immer mal neue Personen dazu, andere gehen. Also richtig feste Trainingspartner sind dort nicht dabei. Unter anderem sind aber auch zum Beispiel Alexander Frisch oder David Eilenstein am Start. Auch Lars Meier ist teil davon, der ja diese Staffel das erste Mal mit dabei ist, genauso wie Sandra Stock. Kurz vor der Show gestaltet sich das Training dann so, dass man sich einen Parcours zusammenstellt für den man wirklich nur einen Versuch hat.
Du sagtest gerade, dass Lars Meier und auch Sandra Stock zum ersten Mal bei Ninja Warrior mitmachen. Denkst du, du hast beide inspiriert oder auch motiviert, sich für die Show zu bewerben?
Doch, auf jeden Fall. Man motiviert sich gegenseitig und wir Routiniers haben sie sicherlich ein wenig angefixt, sich bei der Show zu bewerben.
Du bist vor Kurzem Vater geworden. Wie sehr hat sich dein Alltag für dich dadurch verändert?
Natürlich freue ich mich erstmal tierisch über meine kleine Tochter Linda. Sie hat uns den Alltag schon extrem versüßt. Jeder Tag ist irgendwie toll und man verbringt viel Zeit mit der Familie. Dazu kommt, dass ich derzeit auch noch Elternzeit habe. Dadurch habe ich auch genug Zeit für mich und für den Sport. Wenn ich in ein paar Wochen wieder arbeiten muss, wird es sicherlich noch einmal anders werden.
Ninjasport ist ja aber auch ein Sport, den schon kleine Kinder machen können. Wenn sie ein wenig älter ist, kommt sie bestimmt auch einfach mit in die Halle und kann sich ein wenig auf dem Trampolin oder ähnlichen Geräten austoben. Man sieht es ja auch schon an den ganzen Ninja-Teens. Die haben Ninja bereits seit Kindheitstagen betrieben und sind jetzt einfach unfassbar gut.
Deine Frau Claudia war bereits mit dir zusammen bei Ninja Warrior am Start. Konntest du sie mit deiner Begeisterung anstecken?
Bevor Claudia mich kennengelernt hat, war sie nicht so sportbegeistert. Mittlerweile geht sie mit mir zusammen Inlineskaten und auch zum Bouldern. Irgendwann kam es, dass ich sie dann auch mit zum Ninja genommen habe. Sie ist aber einfach nicht so der extrovertierte Wettkampf-Typ. Ihr Selbstbewusstsein hat sich mit der Zeit aber entwickelt und ich musste sie dann gar nicht mehr groß überreden. Bei ihrer ersten Ninja-Warrior-Teilnahme in Staffel sechs hat sie sich auch gut geschlagen und ist am Balance-Hindernis gescheitert. Das ist einfach nicht ihre Stärke.
Konntest du ihr besondere Hinweise für die Show mitgeben?
Mein Tipp ist immer Mut, Mut und noch mehr Mut!
Erzähl uns mal die Hintergrund-Story zu deiner Hose! Wir kennen dich in engen, teilweise ausgefallenen Leggings, während einige andere Ninja-Athleten eher auf weite Hosen oder Jeans setzen. Wie kamst du zu deinem Outfit?
Vor Ninja Warrior war ich absolut kein Leggings-Typ. Ich habe auch nicht eine Leggings besessen. Tatsächlich rührt es daher, dass ich bei Team-Ninja-Warrior in die "Leggings-Crew" gerutscht bin und mir dann gezwungenermaßen Leggings zulegen musste.
Irgendwie fand ich die dann echt gemütlich und es war witzig, in farbenfrohen Hosen durch den Parcours zu hüpfen. Man muss ja nicht nur in Schwarz und Weiß gekleidet sein. Letztes Jahr hatte ich ja diesen lustigen Lemuren drauf. Dieses Jahr ist meine Leggings rot und soll zeigen, dass ich Feuer und Flamme für den Ninja-Sport bin. Ich finde, es ist schön farbenfroh zu sein und seitdem sind Leggings mein Markenzeichen!
Einer deiner Lieblingssportler ist der deutsche Sport- und Wettkampfkletterer Jan Hojer, der sogar selbst in der ersten NWG-Staffel dabei war. Wenn du dir eine Stärke von ihm aussuchen könntest, welche wäre es?
Zu seiner aktiven Zeit hat Jan Hojer mit seiner Maximalkraft brilliert. Zum Aufwärmen hat er zehn einarmige Klimmzüge gemacht. Das würde ich auch gerne können. Ich muss mich schon extrem anstrengen, überhaupt einen einarmigen Klimmzug zu schaffen. Maximalkraft trainiere ich für mich auch sehr gerne, das macht mir viel mehr Spaß als Ausdauer aufzubauen.
Ich durfte Jan Hojer auch schon ein paar Mal persönlich treffen, er ist ein super entspannter Mensch - wie eigentlich alle Kletterer, die ich so kenne. Auch Alex Wurm oder Moritz und Philipp Hans sind einfach entspannte Menschen. Die Kletterer haben diese Tiefenentspanntheit meist einfach an sich.
Das Interview führte Natalie Salewski.

