Für die Stars der alpinen Ski-Szene steht der Auftakt in den Weltcup-Winter kurz bevor. Und auch bei der Italienerin Karoline Pichler wächst die Vorfreude. Dabei wäre die 28-Jährige beinahe gar nicht mehr aktiv.
Denn wie Pichler nun im Gespräch mit "sportnews.bz" einräumte, erwog sie nach ihrer schweren Knieverletzung im letzten Januar kurzzeitig, ihre Laufbahn zu beenden.
"Im ersten Moment dachte ich, das war’s jetzt. Denn nach den vielen Verletzungen hatte ich mir geschworen: Sollte ich noch einmal operieren müssen, dann tue ich mir das alles nicht mehr an", gab sich die Südtirolerin offen.
Pichler hatte zuvor in ihrer Karriere bereits vier schwere Knieverletzungen erlitten. Allein das linke Kreuzband, das im Januar Sorgen breitete, war bereits zweimal gerissen.
Doch diesmal hatte die einstige Vizeeuropameisterin der Junioren noch Glück im Unglück. Der Schaden am Kreuzband fiel wenig schlimm aus, andere Bänder im Knie und die Menisken waren durch ihren Trainingssturz nicht beeinträchtigt.
Künftig nicht mehr im Riesenslalom unterwegs
"Weil das Knie noch gut in Schuss und sehr stabil ist, habe ich mit dem Ärzteteam entschieden, es ohne Operation zu probieren", erklärte Pichler.
Über den Sommer arbeitete sie akribisch mit ihren Physio-Therapeuten, um rechtszeitig zum Saisonstart fit zu werden. Statt am 28. Oktober im Riesenslalom von Sölden an den Start zu gehen, wartet Pichler mit ihrem Saisoneinstand aber noch bis zum Super-G in St. Moritz (8. Dezember).
Im Riesenslalom will Pichler hingegen gar nicht mehr an den Start gehen. Mit der Verletzung hat das aber nichts zu tun. "Überlegungen in diese Richtung gab es schon seit ein, zwei Jahren", erklärte sie die Entscheidung.
"Ich bin zuletzt Riesentorlauf, Super-G und Abfahrt gefahren. Drei Disziplinen, das ist einfach extrem viel. Wenn es da irgendwo nicht läuft, hast du während der Saison schlicht keine Zeit, daran gezielt zu arbeiten, weil fast jede Woche Rennen anstehen", so Pichlers Begründung.
