Der Fall Noussair Mazraoui erregt weiter die Gemüter. Auch der Zentralrat der Juden kritisiert den Abwehrstar des FC Bayern. Für den deutschen Fußball-Rekordmeister gibt es dagegen Lob.
Die Haltung von Noussair Mazraoui vom FC Bayern im schwelenden Konflikt zwischen Israel und Palästina bleibt ein ernstes Thema.
Der deutsche Rekordmeister hatte den Fall nach Mazraouis Rückkehr von der marokkanischen Nationalmannschaft aufgearbeitet - und mit einem ausführlichen Statement am Freitag offiziell abgeschlossen.
Dem Zentralrat der Juden (ZdJ) geht die Stellungnahme des FC Bayern allerdings nicht weit genug. Von Mazraoui selbst, der in den sozialen Netzwerken ein Pro-Palästina-Video geteilt hatte, hätte sich der ZdJ eine deutlichere und glaubhaftere Distanzierung gewünscht.
"Profifußballer haben einen Vorbildcharakter. Diesen hat Noussair Mazraoui leider nicht erfüllt", teilte der ZdJ in einer Erklärung am Freitag mit: "Dafür hätte es nach einem solch unsäglichen Instagram-Post mehr Reue und Selbstkorrektur bedurft."
Zentralrat der Juden lobt FC Bayern
Von seiner Kritik am Mazraoui nahm der ZdJ den FC Bayern explizit aus. "Das Vorgehen des Vereins FC Bayern München halten wir insgesamt und in Anbetracht aller Möglichkeiten auch mit Blick auf die stets klare Haltung des Vereins selbst jedoch für angemessen", schrieb die größte Dachorganisation jüdischer Gemeinden und Landesverbände in Deutschland.
Der FC Bayern hatte unter der Woche nach eigenen Angaben "ein ausführliches und klärendes Gespräch" mit dem marokkanischen Nationalspieler geführt.
"Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben", wurde Vorstandschef Jan-Christian Dreesen in einer Mitteilung der Münchner zitiert.
Der FC Bayern, der von einer Strafe für Mazraoui absah, verurteile den Angriff der Hamas auf Israel - und auch der Spieler verurteile "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation", hieß es darin weiter.
Das Bundesliga-Gastspiel des FC Bayern bei Mainz 05 am Samstag (18:30 Uhr) wird der Außenverteidiger wegen einer Verletzung verpassen.