Anamarija Lampic sorgte in ihrer ersten Saison im Biathlon-Zirkus für Furore. Nun steht das zweite Jahr im Weltcup für die ehemalige Langläuferin an. Die stets gut gelaunte 28-Jährige freut sich drauf, weiß allerdings auch, dass es Tage geben wird, die sie so schnell wie möglich vergessen will.
Würde im Biathlon-Weltcup nur gelaufen und nicht geschossen werden, wäre Ex-Langläuferin Anamarija Lampic wohl die Topfavoritin auf den Gesamtsieg. Die Slowenin brannte im vergangenen Winter in zahlreichen Rennen die beste Laufzeit in den Schnee, verballerte am Schießstand mit vier, fünf und manchmal gar sieben und mehr Fehlschüssen aber nicht selten ein Top-Ergebnis.
Im Sommer hat die 28-Jährige intensiv an ihrer Schwachstelle gearbeitet, ohne gleichzeitig ihre große Stärke zu verlieren. "Mein Laufen ist immer noch auf einem hohen Niveau. Und mein Schießen ... naja, wenn alles gut geht und ich einen richtig guten Schieß-Tag habe, könnte es exzellente Resultate geben. Aber natürlich wird es auch Tage geben, die ich so schnell wie möglich vergessen will", schätzte Lampic ihre Chancen bei "siol.net" ein.
Lampic sieht sich als "Biathlon-Anfängerin"
Wahrscheinlich werde die Zahl der Tage zum Vergessen sogar größer sein, ergänzte die Slowenin, die sich selbst noch immer als "Anfängerin" bezeichnete. "Und das werde ich auch mindestens noch eine Saison lang sein."
Perspektivisch hat sie sich eh ein Ziel gesetzt, das noch drei Jahre weit weg ist: die Olympischen Spiele. "Bis dahin haben ich mir eine bestimmte Timeline gesetzt. Und bis dahin muss ich das lernen, was ich lernen muss", so Lampic.
Lampic bereut Wechsel zum Biathlon nicht
Ihr Ziel für den anstehenden Winter sei es, so konstant wie möglich zu laufen und vor allem zu schießen. "Ich will mich so oft wie möglich in Sprints für die Verfolger qualifizieren und so viele Rennen wie möglich laufen", sagte die Slowenin, die sich im Biathlon-Sport laut eigener Aussage längst pudelwohl fühlt. "Ich habe meinen Platz in diesem Sport gefunden", versicherte Lampic, die ihren Wechsel vom Langlauf "nicht zu einem Prozent bereut".
Ihr deutscher Cheftrainer Ricco Groß zeigte sich mit der Entwicklung Lampics derweil zufrieden. Er meinte: "Mit einer Trefferquote von 70 Prozent kann man viel von ihr erwarten." Allerdings könne man Biathlon nicht in ein paar Jahren lernen, warnte er: "Wir sprechen hier von der Champions League. Das Niveau ist sehr hoch."
