In der neuen Biathlon-Saison müssen sich die Fans auf zwei weitreichende Änderungen einstellen. Der Weltverband IBU hat beschlossen, eine Disziplin komplett aus dem Programm zu streichen. Zudem gibt es eine kleine, aber folgenschwere Neuerung in den Regularien der beliebten Mixed-Staffel.
Nach nur sechs Jahren ist der Biathlon-Supersprint in Welt- und IBU-Cup Geschichte. Wie IBU-Technikchef Christophe Vassallo dem "Nordic Magazine" berichtete, wird es die Wettkampfform ab der Saison 2023/24 nicht mehr geben.
Schon ein Jahr nach der Einführung des Supersprints im März 2018 habe man intern erkannt, dass das Format "nicht weit von einem Desaster" entfernt war, schilderte der Offizielle, der die fehlende Balance zwischen dem Laufen und Schießen als das große Problem der Wettkampfform bezeichnete.
Biathlon-Supersprint schlecht für TV-Übertragungen
Beim Supersprint, der aus einem Qualifikations- und Hauptrennen besteht, wurden ursprünglich Runden mit einer Länge von nur einem Kilometer gelaufen. Dadurch spielte das Laufen kaum eine Rolle. Auch eine Anpassung der Runde auf 1,5 Kilometer brachte nicht den erhofften Effekt. So wurde der Supersprint im Grunde zu einem reinen Schieß-Wettkampf.
Zudem gab es laut Vassallo noch eine weitere Hürde. "Wir haben schnell erkannt, dass das Format schlecht für TV-Übertragungen, und somit auch für den Weltcup, ist. Die Qualifikation und das Finale sind zwei sehr kurze Rennen. Das macht es schwer, das Stadion zu füllen. Und es ist fast unfilmbar und zu schnell für das Fernsehen", erklärte Vassallo.
Auch für die Mannschaften sei der Supersprint problematisch, ergänzte der IBU-Technikchef. "Es ist ein sehr forderndes Rennen, weil es über einen gesamten Tag stattfindet, obgleich das Format sehr kurz und willkürlich ist." Die Ergebnisse hätten nicht die wahren Kräfteverhältnisse widergespiegelt. "Und deswegen haben wir uns einstimmig dazu entschieden, es aus dem Kalender zu nehmen."
Regularien für Biathlon-Mixed-Staffel geändert
Eine weitere Änderung betrifft die seit Jahren bei Fans und Aktiven äußerst beliebte Mixed-Staffel. In dieser mussten die Frauen bisher sechs Kilometer laufen, die Männer 7,5. Das ist nun vorbei. Ab sofort beträgt auch die Laufdistanz der Männer nur sechs Kilometer.
Diese Regeländerung kommt vor allem den Organisatoren entgegen. "Es ist problematisch, zwei Loipen während eines Rennens zu managen", erklärte Vassallo. Durch Überrundungen sei es unter anderem kompliziert, die Streckenführung für die Athletinnen und Athleten zu markieren. "Außerdem wurde ein Teil der Runde nicht genutzt, während die Frauen gestartet sind. Das könnte bei Schneefall zu einem Problem werden", begründete der IBU-Offizielle die Entscheidung des Weltverbandes.
