Maverick Vinales hatte in Indonesien den Sieg im Sprint vor Augen. Der Aprilia-Fahrer konnte sich noch im Laufe der ersten Runde die Führung von Pole-Setter Luca Marini (VR46-Ducati) schnappen. In der Folge vergrößerte Vinales seinen Vorsprung auf rund eine Sekunde.
Nach acht Runden wurde er von seinem Landsmann Jorge Martin (Pramac-Ducati) eingeholt. In der neunten Runde fuhr Martin vorbei und der Traum vom Sprint-Sieg war für Vinales geplatzt. Anschließend wurde er auch noch vom VR46-Duo überholt.
"Mein Reifen war plötzlich am Ende. Ich konnte nicht mehr kämpfen", seufzt Vinales. "Sechs Runden vor Rennende. Es ist sehr früh passiert. Das war das ganze Wochenende nicht der Fall. Ich hatte auch Blasenbildung auf dem Reifen."
"Die Sache ist, dass ich die Reifen nicht stärker belastet habe. Ich habe das Rennen kontrolliert. Ich hatte im Rennen ein sehr gutes Gefühl. Ich bin konservativ gefahren, aber plötzlich war der Grip weg. Wir müssen das checken."
"Ich konnte nichts mehr tun. Plötzlich war der Grip weg, vor allem auf der Bremse. Ich will mich aber nicht beklagen", versucht Vinales die positive Seite der Performance zu betrachten. "Wir haben das Rennen angeführt und haben vorne mitgekämpft."
Alle 21 Fahrer hatten sich für den Sprint für den weichen Hinterreifen entschieden. Vinales war nicht der einzige Fahrer, bei dem nach dem Rennen Blasenbildung zu sehen war. Der Sprint ging über 13 Runden. Für den Grand Prix sind 27 Umläufe angesetzt.
Blasenbildung ein Problem für Michelin
Der Reifenverschleiß spielt in Mandalika weder in der MotoGP noch in den kleinen Klassen bei den Dunlop-Reifen eine entscheidende Rolle. Die Beschaffenheit des neuen Asphalts gepaart mit Asphalttemperaturen von bis zu 60 Grad Celsius ist das Problem.
Und das vor allem für die MotoGP-Raketen mit 300 PS. "Wir überhitzen die Oberfläche des Reifens", erklärt Miguel Oliveira (RNF-Aprilia). "Der Asphalt hat sehr viel Grip und ist sehr aggressiv."
"Der Reifen dreht bis 120 km/h durch und erhitzt sich auf bis zu 140 Grad. Das ist natürlich nicht ideal. Irgendwann gibt dann der Gummi auf." Das erklärt, warum es nicht nur bei Vinales zu Blasenbildung auf der Reifenoberfläche gekommen ist.
In Mandalika hat im Frühling 2022 erst ein MotoGP-Rennwochenende stattgefunden. Seither wurde die Strecke komplett neu asphaltiert. Es gab auch keine Reifentests. Deshalb hat Michelin die volle Bandbreite an Reifen mit mehr Varianten als üblich mitgebracht.
Neben drei verschiedenen symmetrischen Vorderreifen gibt es auch drei asymmetrische Hinterreifen. Nach dem Sprint soll Michelin angedacht haben, dass der weiche Hinterreifen im Grand Prix aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden darf. Gespräche dazu laufen noch.