Die USA-Reise der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bringt Borussia Dortmund in die Bredouille. Aus Zeitgründen lässt der Klub nach dem zweiten Länderspiel seines Stars mit einem Privatjet abholen. BVB-Routinier Mats Hummels lobt die Aktion.
Die Dortmunder müssen rund 40 Stunden nach dem Länderspiel gegen Mexiko bereits in der Liga gegen Werder Bremen ran. Damit Cheftrainer Edin Terzic dennoch frühzeitig auf seine Spieler zurückgreifen kann, hat der Vizemeister nun eine kostspielige Maßnahme ergriffen.
Der BVB chartert für die vier deutschen Nationalspieler Mats Hummels, Julian Brandt, Niclas Füllkrug und Niklas Süle eigens einen Privatjet, das berichtete zuerst die "Bild". Das Quartett soll unmittelbar nach Abpfiff des Länderspiels gegen Mexiko (18. Oktober, 2 Uhr MEZ) zurück nach Deutschland fliegen - separat von den restlichen DFB-Stars.
Hummels verteidigte diesen Plan. "Ich finde es eine hochprofessionelle Maßnahme", sagte der 34-Jährige am Donnerstagabend in Foxborough. Der Anpfiff erfolgt nach deutscher Zeit am Mittwoch um 2 Uhr. Mit dem Privatjet wäre das BVB-Quartett schon am Mittwochnachmittag in Dortmund.
Das Problem: Der BVB muss schon am am Freitagabend (20:30 Uhr) in der Bundesliga gegen Werder Bremen ran. Das restliche DFB-Team landet dagegen erst am Donnerstagmorgen wieder in Frankfurt.
BVB-Star Hummels: "Die zweite Nacht kann gut helfen"
"Nur eine Nacht gehabt zu haben vor dem Freitagabendspiel, um den Jetlag rauszukriegen, wäre wahrscheinlich sehr kurz gewesen. Die zweite Nacht kann gut helfen", meinte Hummels. "Ich denke, dass es schon hilft, um eben am Freitagabend einen Tick fitter auf dem Platz zu stehen oder zumindest im Kader zu stehen." Exakte Erfahrungswerte mit so einer Aktion habe er aber nicht: "Schauen wir mal, wie sich die Beine dann Freitagabend, 20.30 Uhr, anfühlen."
Relevant sei laut Hummels die Anpassung an die Zeit, gerade auch für einen wie ihn, "der durchaus Jetlag geplagt ist immer". Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und der US-Ostküste beträgt sechs Stunden. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte angedeutet, bei den Einsatzzeiten nach Möglichkeit die besondere Situation der BVB-Spieler zu berücksichtigen. "Ich spiele immer, wenn ich spielen darf", sagte Nationalmannschafts-Rückkehrer Hummels zu einer möglichen Schonung gegen Mexiko.
Die Kosten für den Privatjet solle sich auf 100.000 Euro belaufen, der DFB werde sich nicht daran beteiligen, hieß es vor Ort.
Der BVB rechtfertigte die Maßnahme: "Durch die Ansetzung unseres Ligaspiels gegen Werder Bremen sehen wir uns in dieser Länderspielperiode einer besonderen Situation ausgesetzt, die Leistungsfähigkeit unserer Spieler genießt höchste Priorität."
DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte allerdings auch berichtet, dass die Möglichkeit bestanden hätte, das Dortmunder Ligaspiel von Freitag auf Sonntag zu verlegen. Diese Variante habe der BVB wiederum mit Verweis auf das Champions-League-Spiel drei Tage später auswärts bei Newcastle United nicht annehmen wollen.




























