In der vergangenen Woche schien ein überraschendes Comeback von Jérôme Boateng beim FC Bayern plötzlich ganz nah. Der Ex-Nationalspieler trainierte an der Säbener Straße, über eine Verpflichtung wurde heftig diskutiert und gemunkelt - schlussendlich entschied sich der Klub dagegen. Im Interview erläutert Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß die Hintergründe und erklärt, wieso die Absage für die Bayern Sinn ergibt.
Seit der vergangenen Woche steht fest: Der 35 Jahre alte Jérôme Boateng wird künftig nicht für den FC Bayern auflaufen. Uli Hoeneß bekräftige im Interview mit RTL/ntv und sport.de, dass die Absage "gar nichts" mit dem Alter zu tun habe. Boateng habe eine "hervorragende Fitness" gezeigt.
Die Vergangenheit, "die ja auch mit den Prozessen, die er jetzt hinter sich hat, belastet ist, die hat schlussendlich den Verein dazu gebracht, von einer Verpflichtung abzusehen", sagte Hoeneß weiter.
Der 71-Jährige betonte, dass Boateng für den FCB nur in der Bundesliga hätte spielen können. Und wie er höre, "will unsere sportliche Leitung in der Winterpause möglicherweise noch einen Abwehrspieler haben, entweder in einer Innenverteidigung oder als rechter Verteidiger. Das würde bedeuten, dass Jérôme praktisch nur für acht Bundesligaspiele verpflichtet würde. Und das ist wirtschaftlich völlig gaga."
Hoeneß über Boateng: "Nie ein Problem gehabt"
Hoeneß hatte den Verteidiger nach eigenen Angaben zuletzt bei einer Filmpremiere getroffen. Man sei zwar immer auch kritisch gewesen, aber "ich habe nie mit ihm ein großes Problem gehabt", sagte der Ehrenpräsident der Bayern. "Ich habe mich gefreut, dass er bei uns mit trainiert hat. Die Möglichkeit, sich fit zu halten, hat ihm der Verein auch für die Zukunft offen gehalten. Es gibt auch keine persönlichen Ressentiments."
Die Hoeneß-Analyse: "Hier ist von der Seite des Vereins inklusive der Trainer eine vernünftige Entscheidung getroffen worden."
Boateng hat nach der Absage des FC Bayern das Angebot des deutschen Rekordmeisters angenommen und hält sich weiter in München fit. Wie lange, ist noch unklar.
Dass der Innenverteidiger womöglich noch etwas länger beim FC Bayern verweilt, hat wohl auch damit zu tun, dass er laut "Sky" jüngst zwei Angebote aus dem Ausland abgelehnt hat. Demnach hätten Optionen bestanden, in Brasilien oder Russland auflaufen zu können.