Obwohl Jerome Boateng noch beim FC Bayern mittrainieren darf, steht bereits fest, dass der Innenverteidiger beim deutschen Rekordmeister keinen Vertrag erhalten wird. Der frühere Münchner Mario Basler glaubt, dass dies für alle Seiten die beste Lösung ist.
"Ich war selbst sehr überrascht und konnte es mir eigentlich nicht vorstellen, dass man Boateng verpflichtet", verriet der 54-Jährige in seinem Podcast "Basler ballert".
Nach einigen Tagen Probetraining hatte der FC Bayern am vergangenen Freitag offiziell mitgeteilt, von einer Rückholaktion Boatengs abzusehen.
Schon die bloße Überlegung, den Routinier zurück zu holen, hatte heftige Kritik hervorgerufen. Boateng steht vor einem weiteren Strafprozess, ihm wird vorgeworfen, im Sommer 2018 die Mutter seiner Kinder im Urlaub angegriffen zu haben.
Deswegen wurde er im Vorjahr wegen Körperverletzung und Beleidigung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt - dieses Urteil aber hob das Bayerische Oberlandesgericht jüngst auf und gab den Fall zurück an das Landgericht München I.
"Fakt ist, dass die Strafe erstmal zurückgenommen wurde. Im Moment ist es so, dass er nicht verurteilt ist, was aber nicht bedeutet, dass er bei der nächsten Gerichtsverhandlung den Freispruch bekommt", warf Basler ein.
Wegen Boateng-Verzicht: "Alle froh" beim FC Bayern?
Für den öffentlichen Aufschrei zeigte der Ex-Profi Verständnis: "Dass es Ärger geben wird, wenn man ihn verpflichten würde, und dass die Fans dann auf die Barrikaden gehen, war dem FC Bayern auch klar. Das kann man auch verstehen."
Basler wunderte sich jedoch, dass der Verein all den Stress überhaupt in Kauf nahm. "Warum sie es dann trotzdem ins Gespräch gebracht haben, da muss man die Bayern selbst fragen", merkte der Europameister von 1996 an.
Sein Fazit: "Letztendlich sind alle in München froh, dass es dann doch nicht so gekommen ist."