In der DTM-Saison 2023 bahnt sich beim Finale in Hockenheim ein Zweikampf zwischen Thomas Preining im Manthey-Porsche und Mirco Bortolotti im SSR-Lamborghini an. Auch Ricardo Feller im Engstler-Audi und DTM-Titelverteidiger Sheldon von der Linda im Schubert-BMW haben noch rechnerische Chancen auf den ersten Platz. Van der Linde, der 2022 DTM-Champion wurde, schreibt den Titel ab und will alles geben, um noch den dritten Platz zu erreichen.
"Das ist natürlich ärgerlich, aber man kann nicht alles gewinnen", sagt der Südafrikaner vor dem Finale auf dem Hockenheimring am 21. und 22. Oktober. "Wir haben alles gegeben und in diesem Jahr auch Fehler gemacht, das muss man ganz klar sagen. Deshalb wird es nicht für den ersten Platz reichen, aber wir werden in Hockenheim trotzdem alles geben. Vielleicht gelingt uns noch ein Sieg, aber für die Meisterschaft wird es jetzt natürlich eng."
"Mein Ziel ist jetzt Platz drei in der Meisterschaft - also Ricky, ich komme in Hockenheim von ganz hinten", so die Kampfansage von van der Linde, der seinen Markenkollegen Feller im Kampf um die Bronzemedaille herausfordern will. In der Gesamtwertung trennen van der Linde und Preining 52 Punkte, bis Feller sind es 21 Zähler. In zwei Rennen sind noch maximal 56 Punkte zu holen, 50 Punkte im Rennen plus maximal sechs Punkte im Qualifying.
DTM: Keine BWM-Hilfe für van der Linde
Hockenheim scheint ein gutes Pflaster für van der Linde zu sein, der 2022 zweimal in die Top-3 fuhr: "Im vergangenen Jahr lief es dort wirklich gut für uns. Wir hatten dort zwei Podiumsplätze - zweimal waren wir Zweite. Jetzt brauchen wir ein ähnliches Ergebnis, um Dritter in der Meisterschaft zu werden. Das ist ein realistisches Ziel. Ich hoffe, Ricky ist bereit für den Kampf. Ich erwarte ein gutes Rennen für BMW. Es sollte ordentlich laufen."
Auf Schützenhilfe aus dem BMW-Lager hofft van der Linde nicht, denn Teamorder ist in der DTM offiziell verboten. Deshalb gab es bereits im österreichischen Spielberg keinen Positionstausch zwischen dem 24-Jährigen und seinem Teamkollegen Rene Rast. "Eine Teamorder kam für mich nicht in Frage, ich bin kein Fan davon. Der Titelkampf ist für mich realistisch gelaufen", so die nüchterne Analyse des Südafrikaners.
Auch Schuberts Teammanager Marcel Schmidt hat den Titelkampf bereits aufgegeben, hofft aber, dass Hockenheim ein versöhnliches Finale einer Saison mit Höhen und Tiefen wird. "Für Sheldon war die Ausgangslage sehr schwierig und es ist schade, dass er trotz seiner starken Leistung im zweiten Rennen beim Finale keine realistische Chance mehr auf die Titelverteidigung hat", sagt Schmidt.
"Aber er ist als Mensch genauso stark wie als Fahrer und nimmt die Dinge so, wie sie sind", so Schmidt über seinen Top-Piloten im BMW. "Das zeichnet ihn aus und wir wissen, dass er gestärkt zurückkommen und mit uns in Hockenheim um die Teammeisterschaft kämpfen wird." In dieser führt Manthey mit 283 Punkten, doch dahinter sind dem Porsche-Team einige Titelanwärter dicht auf den Fersen. Abt hat 256 Punkte auf dem Konto, gefolgt von SSR mit 255 und Schubert mit 253 Zählern. In dieser Wertung ist also noch alles offen!