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"Zeit ist gekommen": Biathlon-Star vor Karriereende

Die Biathlon-Karriere von Benedikt Doll endet nach der Saison 2023/24
Die Biathlon-Karriere von Benedikt Doll endet nach der Saison 2023/24
Foto: © IMAGO/Christian Einecke
03. Oktober 2023, 07:55
sport.de
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Die Entscheidung steht, ein Zurück wird es nicht geben - oder doch? Das deutsche Biathlon-Team verliert mit Benedikt Doll sein nächstes prominentes Gesicht. In einem Interview bestätigte der 33-Jährige nun einmal mehr, dass die Weltcupsaison 2023/24 seine letzte als aktiver Sportler sein wird. So zumindest der Plan. Wenig später ließ er dann aber doch noch eine kleine Hintertür für ein weiteres Jahr offen. 

Nach der kommenden Weltcupsaison ist endgültig Schluss: Im Gespräch mit dem italienischen Portal "fondoitalia" bestätigte Benedikt Doll im Rahmen des deutschen Trainingslagers in Livigno zunächst, dass der nächste Winter sein letzter als aktiver Biathlet sein wird. Etwas, das er im März bereits im "Sportschau"-Interview erklärte. Die Zeit für sein Karriereende sei gekommen.

"Ich werde alt. Manchmal fällt es mir schwer, mich zu motivieren. Außerdem möchte ich etwas anderes in meinem Leben machen. Gerade bin ich 20 Wochen im Jahr nicht Zuhause. Das ist viel Zeit. Es wird immer schwerer und schwerer, mein Zuhause und meine Familie für Trainingscamps und Wettkämpfe zu verlassen", begründete der 33-Jährige seinen Entschluss. 

"Es gibt wichtigere Dinge als Biathlon"

"Es war eine schöne Zeit, aber ich möchte jetzt etwas anderes machen und das ganze Jahr Zuhause sein", sagte Doll, der nach der Geburt seines Kindes realisiert hat, dass es "wichtigere Dinge als Biathlon im Leben gibt". 

Eine endgültige Entscheidung habe er aber noch nicht getroffen, schlug Doll wenig später gegenüber der "dpa" andere Töne an. Es sei zwar kein Geheimnis, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit aufhöre. "Aber vielleicht packt es mich im Winter doch noch mal, dass ich eine weitere Saison dranhänge", sagte Doll, der seine endgültige Entscheidung nach der WM im kommenden Februar in Nove Mesto verkünden will.

Ein wenig trauert Doll vor allem der Chance hinterher, wenigstens ein Mal in seinem Leben an Olympischen Spiele in Europa teilzunehmen. Diese stehen 2026 in Italien auf dem Programm. Der DSV-Athlet hätte die Spiele gerne noch mitgenommen, "aber ich bin mir sicher, dass ich nicht teilnehmen werde". Dies mache ihn "auch wirklich traurig".  

Vor dem Beginn seiner höchstwahrscheinlich letzten Saison sei er entspannter als in der Vergangenheit, gab Doll, der sich selbst als "alter Mann im Team" bezeichnete, zu. Das ändert aber nichts an seinen hohen Zielen.

Im Sommer legte er einen besonderen Trainingsschwerpunkt auf das Schießen. "Ich habe eine komplett neue Waffe. Ich will versuchen, schneller zu schießen. Das wird im Weltcup immer wichtiger. Daran habe ich dieses Jahr besonders gearbeitet", berichtete der 33-Jährige, dessen starker Winter 2022/23 als "große Motivation für die kommende Saison" dient. 

Biathlon-WM in Oberhof "lief nicht perfekt"

Ein wenig trauert Doll noch der verpassten Medaillenchance bei der WM in Oberhof hinterher. Dort lief er in vier Einzel-Rennen nur ein Mal in die Top 10, verfehlte seine eigenen Ziele unter anderem als 55. im Sprint und 26. im Massenstart teils deutlich. 

"Am Druck hat es nicht gelegen. Es war die Mischung aus nicht immer perfekten Skiern, schwierigen Bedingungen, dem einen oder anderen Fehler zu viel am Schießstand. Es gab viele Dinge, die nicht perfekt liefen", blickte er auf die Wettkämpfe in Oberhof zurück. 

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