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"Das war zu wenig": Svensson kritisiert "kopflose" Mainzer

Bo Svensson steht mit dem FSV Mainz 05 bereits unter Druck
Bo Svensson steht mit dem FSV Mainz 05 bereits unter Druck
Foto: © IMAGO/Oryk HAIST/SVEN SIMON
24. September 2023, 10:09

Doppelpacker Ermedin Demirovic hat Trainer Enrico Maaßen beim FC Augsburg eine Atempause verschafft. In Mainz wachsen die Sorgen.

Enrico Maaßen zeigte erleichtert die rechte Siegerfaust, sein völlig konsternierter Kollege Bo Svensson saß wenige Meter entfernt wie versteinert auf der Bank. Und während Maaßen und der Augsburger Matchwinner Ermedin Demirovic kurz darauf selig über den Rasen federten, war die Ratlosigkeit beim Gegner aus Mainz mit Händen zu greifen.

Zehn Bundesliga-Spiele ohne Sieg, schon 14 Gegentore in dieser Saison und mit nur einem Punkt Letzter: Trainer Svensson war nach dem 1:2 (1:2) seines FSV Mainz 05 beim FC Augsburg bedient. "Der Gegner muss extrem wenig machen, um gegen uns Tore zu schießen", sagte er. Wer so verteidige, betonte der Däne düster, könne im Oberhaus nicht gewinnen.

Doppelpacker Demirovic (15./45.) nutzte zwei der drei Augsburger Torschüsse zum erst zweiten Erfolg in den jüngsten 17 Pflichtspielen. Auch nach der Roten Karte gegen FCA-Profi Arne Engels (62.) war Mainz kaum gefährlich, nur Ludovic Ajorque (6.) traf. Obwohl Svensson alles versuchte.

Er stellte im Spielverlauf auf Viererkette um, ließ zeitweise mit Raute spielen und am Ende mit Last-Minute-Zugang Anwar El Ghazi stürmen - vergeblich. Sein Team habe in Überzahl "viel zu wenig kreiert und kopflos gespielt", haderte er und gestand geknickt: "Das war zu wenig."

Mainz-Boss Schmidt stärkt Svensson

Muss er um seinen Job fürchten? Der Coach habe "über zweieinhalb Jahre einen super Job gemacht", betonte Sportdirektor Martin Schmidt: "Jetzt ist eine andere Seite gefragt, daran wird er wachsen."

Doch die personellen Probleme verschärften sich mit dem Ausfall von Danny da Costa (Pferdekuss). Und die nächsten Partien haben es mit den Gegnern Leverkusen, Mönchengladbach und Bayern München in sich. "Wer Mainz 05 kennt - das sind genau die Spiele, bei denen wir über uns hinauswachsen", prophezeite Schmidt. Er sei überzeugt: "Die Mannschaft wird da herauskommen, Bo findet den Triggerpunkt und die Lösungen."

Wie Maaßen. Der wechselte gleich viermal und brachte unter anderem den im Sommer fast vergraulten Routinier Jeffrey Gouweleeuw als Stabilisator. "Chapeau", sagte Maaßen, "er war der Fels in der Brandung."

Einen größeren Anteil am Befreiungsschlag hatte nur Demirovic, dem das 500. FCA-Tor in der Bundesliga glückte. "Demi ist nicht umsonst Kapitän", sagte Maaßen, dessen Elf erstmals ein Spiel drehte, "er bringt viel Energie mit und ist ein ganz, ganz wichtiges Puzzleteil."

Tatsächlich: Demirovic war an sechs der neun Saisontore direkt beteiligt, sein selbst bezahltes Trikot machte einen weiblichen Fan glücklich - wieder mal. "Ich kriege 'ne dicke Rechnung", sagte er grinsend, "ich muss mit dem Zeugwart reden, wir brauchen 'ne neue Regelung."

Und Maaßen? Der war "sehr glücklich" über den "extrem wichtigen" Sieg. Dennoch: "Wir müssen uns in einigen Dingen steigern."

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