NFL - Spielberichte Woche 3 im Roundup: Monströse Dolphins führen Broncos vor - Cowboys blamabel

Die Miami Dolphins sind bei einer Vorführung gegen die Denver Broncos nur knapp an zwei historischen Bestmarken vorbeigeschrammt. Die Los Angeles Chargers schrammten an einer bitteren Pleite vorbei und die New England Patriots zitterten sich zum Sieg im Regen von New Jersey. Die Dallas Cowboys blamierten sich derweil in der Wüste Woche 3 der NFL im Überblick.

NFL Spielberichte Week 3 2023

New York Giants (1-2) - San Francisco 49ers (3-0)

Ergebnis: 12:30 (3:3, 3:14, 6:3, 0:10) BOXSCORE

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Tennessee Titans (1-2) @ Cleveland Browns (2-1) 

Ergebnis: 3:27 (0:3, 3:10, 0:7, 0:7) BOXSCORE

• Im ersten Spiel nach der schweren Knieverletzung von Nick Chubb hatten die Browns erhebliche Probleme mit dem Run Game und liefen im Schnitt für gerade mal 2,5 Yards. Das war jedoch am Ende unerheblich, weil Quarterback Deshaun Watson und Wide Receiver Amari Cooper einen guten Tag erwischten.
• Watson warf für 289 Yards und 2 Touchdowns, Cooper hatte 116 Yards (7 REC) und einen dieser Touchdowns über 43 Yards zum Endstand.
• Spielentscheidend war allerdings auch die Vorstellung der Browns-Defense angeführt von Myles Garrett, der praktisch im Backfield lebte und es auf 3,5 Sacks und 5 QB-Hits gegen Ryan Tannehill brachte.

Atlanta Falcons (2-1) @ Detroit Lions (2-1)

Ergebnis: 6:20 (0:3, 3:10, 0:0, 3:7) BOXSCORE

• Die Lions haben einen wichtigen Heimsieg eingefahren und dabei die Falcons in ihrer Kerndisziplin gestoppt: Die Gäste brachten es gerade mal auf 44 Rushing Yards (2,2 im Schnitt), was ihnen angesichts des ohnehin schwachen Passspiels den Wind aus den Segeln nahm.
• Die Lions-Offense riss zwar auch keine Bäume aus, machte jedoch genug, um das Spiel schnell in Griff zu bekommen. Rookie Jahmyr Gibbs war der Lead Back mit der Verletzung von David Montgomery und lief für 80 Yards. Bester Mann war jedoch Amon-Ra St. Brown, der trotz schmerzhafter Zehenverletzung auf die Zähne biss und es auf neun Receptions für 102 Yards brachte. Die Touchdowns erzielten derweil Rookie-Tight-End Sam LaPorta und QB Jared Goff mit einem Lauf in die Endzone selbst.
• Bei Atlanta brachte Desmond Ridder gerade mal 21 seiner 38 Pässe für 201 Yards an den Mann und kassierte sieben Sacks. Zudem verlor er einen Fumble. Aidan Hutchinson hatte als einziger Detroit-Spieler mehr als einen Sack (2). 

New Orleans Saints (2-1) @ Green Bay Packers (2-1)

Ergebnis: 17:18 (7:0, 10:0, 0:0, 0:18) BOXSCORE

• Was lange wie ein trostloses Heimdebüt für Jordan Love als neuer Franchise-Quarterback der Packers aussah, entpuppte sich als sehenswertes fulminantes Comeback im Lambeau Field, das aus Gäste-Sicht von einer potenziell schweren Verletzung überschattet wurde.
• Love und seine Offense waren füre drei Viertel abgemeldet und kamen wenig auf die Reihe. Doch im Schlussviertel drehten die Hausherren auf, wobei der Schlüssel ein sogenanntes "Analytics"-Play war, das Matt LaFleur nach Loves Rushing Touchdown zum 9:17 anordnete - er entschied sich gegen den Extrapunkt und für eine Two-Point Conversion, die gelang und den Rückstand auf nur noch sechs Punkte verkürzte. Die Idee: danach würde ein simpler Touchdown plus PAT reichen, um das Spiel zu gewinnen. Und so kam es auch, denn 2:56 Minuten vor Schluss fand Love Romeo Doubs für einen Sechs-Yard-Touchdown.
• Die Saints hatten jedoch noch die Chance auf eine Antwort, doch Kicker Blake Grupe vergab den Field-Goal-Versuch zum Sieg aus 46 Yards und ließ die Packers damit jubeln.
• Die Saints verloren jedoch nicht nur das Spiel, sondern auch Quarterback Derek Carr, der nach einem Hit mit der rechten Schulter auf den Boden krachte und schmerzverzerrt liegen blieb. Es ging anschließend erst in die Kabine und dann ins Krankenhaus für weitere Tests. Eine genaue Diagnose steht noch aus.

Denver Broncos (0-3) @ Miami Dolphins (3-0)

Ergebnis: 20:70 (7:14, 6:21, 0:14, 7:21) BOXSCORE

• Die Miami Dolphins haben die Denver Broncos nicht nur besiegt, sie haben sie dem Erdboden gleich gemacht. Selbst nach einer 35:13-Pausenführung ließen sie nicht locker, ließen ihr Top-Personal im Spiel und machten munter weiter. Am Ende stand ein Franchise-Rekord mit 70 Punkten - der NFL-Rekord liegt bei 73 - sowie die zweitmeisten Total Yards (726) in der Geschichte der NFL.
• Tua Tagovailoa warf für 309 Yards (23/26) und vier Touchdowns. Wide Receiver Tyreek Hill fing neun Pässe für 157 Yards (TD) und Running Back Raheem Mostert erzielte vier Touchdowns insgesamt. Damit nicht genug, denn Running Back Da'Von Achane lief für 203 Yards (2 TD) und legte noch 30 Receiving Yards oben drauf.
• Es war das vierte Mal, dass ein Team mindestens 70 Punkte in einem Spiel erzielte hat. Und die Dolphins sind nun das erste Team überhaupt, dass es in einem Spiel auf jeweils fünf Passing Touchdowns - Mike White hatte am Ende auch noch einen - und fünf Rushing Touchdowns gebracht hat.

Los Angeles Chargers (1-2) @ Minnesota Vikings (0-3)

Ergebnis: 28:24 (7:0, 7:10, 7:7, 7:7) BOXSCORE

• Die Chargers haben ihren ersten Sieg der Saison eingefahren, mussten dafür aber bis zum Ende zittern und hatten Glück, dass eine riskante Entscheidung von Head Coach Brandon Staley am Ende nicht nach hinten losging.
• Quarterback Justin Herbert legte sein wohl bestes Spiel der bisherigen Saison hin mit 405 Yards (40/47) und drei Touchdowns. Doch wurde diese Leistung noch übertroffen von Wide Receiver Keenan Allen, der sich auf eine Stufe stellte mit dem wohl besten Wide Receiver der NFL-Geschichte, Hall-of-Famer Jerry Rice. Allen fing nicht nur 18 Pässe für 215 Yards, er warf auch noch einen sehenswerten 49-Yard-Tochdown-Pass auf Mike Williams im dritten Viertel zum zwischenzeitlichen 21:10 für die Chargers. Damit ist er der zweite Spieler überhaupt nach Rice mit mindestens 10 Receptions, 100 Yards und einem Touchdown-Pass über mehr als 40 Yards. Und seine Receptions und Receiving Yards sind selbstredend Franchise-Rekorde.
• Die Gäste kamen durch einen 36-Yard-Touchdown-Pass von Kirk Cousins auf KJ Osborn Ende des dritten Viertels nochmal heran, eine 52-Yard-Touchdown-Reception von Justin Jefferson gab Minnesota Anfang des Schlussviertels dann sogar nochmal die Führung, ehe Herbert Joshua Palmer zur erneuten Führung fand.
• Die Chargers hatten dann an der eigenen 24-Yard-Linie einen 4th&1 und Staley entschied sich gegen einen Punt. Die Vikings stoppten den Versuch und bekamen den Ball in aussichtsreicher Position zurück, am Ende aber hielt die Chargers-Defense, weil ein mehrfach abgefälschter Pass von Cousins letztlich 12 Sekunden vor Ende bei Kenneth Murray in der Endzone für eine Interception landete. 

New England Patriots (1-2) @ New York Jets (1-2)

Ergebnis: 15:10 (3:0, 7:0, 3:0, 2:7) BOXSCORE

• Die Patriots zitterten bis zum Schluss, fuhren am Ende aber doch ihren ersten Saisonsieg und damit auch ihren 15. Sieg in Serie über die Jets ein.
• Offense war im verregneten MetLife Stadium nur phasenweise zu erkennen. Die Patriots, bei denen Chad Ryland zwei von drei lange Field-Goal-Versuche nach zu hohen Snaps vergab, fanden einmal eine Lücke in der Coverage der Jets - Mac Jones fand Tight End Pharaoh Brown nach Play Action für einen 58-Yard-Touchdown zum 10:0 im zweiten Viertel. 
• Nach dem Break allerdings gelang den Patriots bis auf ein 51-Yard-Field-Goal offensiv rein gar nichts mehr. Die Jets brauchten derweil bis knapp fünf Minuten vor Schluss, um doch nochmal offensiv ein Lebenszeichen zu senden. Nick Bawden lief zu einem Ein-Yard-Touchdown nach einer Pass Interference in der Endzone. Doch mehr war auch für die Hausherren nicht mehr drin.

Buffalo Bills (2-1) @ Washington Commanders (2-1)

Ergebnis: 37:3 (10:0, 6:0, 0:0, 21:3) BOXSCORE

• Nach zwei bislang soliden Auftritten und viel Lob für Sam Howell wurde der junge QB der Commanders von den Bills in seine Einzelteilte zerlegt. Howell warf für 170 Yards und vier Interceptions. Dazu kassierte er neun Sacks. Entsprechend gelang den Hausherren bis auf ein Field Goal in der Schlussminute rein gar nichts.
• Die Krönung der defensiven Vorstellung der Bills war sicherlich der Pick-Six von Edge Rusher AJ Epenesa aus kurzer Distanz und dann über 32 Yards. Darüber hinaus kam Terrel Bernard auf zwei Sacks und eine Fumble Recovery.
• Offensiv leistete sich Josh Allen zwar mal wieder eine längere Inteception, spielte ansonsten aber solide. Auf dem Boden brachten es die Bills auf 168 Yards und zwei Touchdowns.

Houston Texans (1-2) @ Jacksonville Jaguars (1-2)

Ergebnis: 37:17 (7:0, 10:0, 7:10, 13:7) BOXSCORE

• Die Texans bleiben der Angstgegner der Jaguars! Es war zwar der erste Sieg überhaupt für Head Coach DeMeco Ryans, es war jedoch auch der zehnte Sieg in den letzten elf Spielen gegen die Jaguars für Houston.
• Rookie-Quarterback CJ Stroud legte eine klare Leistungssteigerung hin und warf für 280 Yards und zwei Touchdowns. Bemerkenswert war aber vor allem, dass er keinen einzigen Sac kassierte. Wide Receiver Tank Dell kam derweil auf 145 Yards und einen Touchdown. Bemerkenswert auch: Rookie-Edge-Rusher Will Anderson, der dritte Pick im Draft, blockte einen Field-Goal-Versuch!

Indianapolis Colts (2-1) @ Baltimore Ravens (2-1)

Ergebnis: 22:19 OT (0:7, 10:0, 3:7, 6:5, 3:0) BOXSCORE

• Dieses Finish hatte es in sich! Während Superstar-Kicker Justin Tucker den Sieg aus 61 Yards Sekunden vor Schluss vergab, machte es Matt Gay 1:09 Minuten vor Ende der Overtime besser und traf aus 53 Yards zum zweiten Saisonsieg der Colts.
• Die Colts mussten auf Rookie-QB Anthony Richardson verzichten, bekamen dafür aber eine solide Vorstellung von Gardner Minshew, auch wenn der an Dan Orlovsky erinnerte und im vierten Viertel einen Safety verschuldete, weil er beim Scramble hinten aus der eigenen Endzone herauslief. Zudem überzeugte das Run Game, wo Zack Moss für 122 Yards lief und zudem einen Touchdown-Catch erzielte.
• Bei den Hausherren hatte Lamar Jackson zwei Rushing Touchdowns, verlor aber auch einen Fumble. Zudem kassierte er vier Sacks im Spiel.

Carolina Panthers (0-3) @ Seattle Seahawks (2-1)

Ergebnis: 27:37 (3:3, 10:9, 0:10, 14:15) BOXSCORE

• Die Seattle Seahawks sind nach einem lange umkämpften Heimsieg wieder in der Spur. Dabei wehrten sich die Panthers angeführt von Backup-Quarterback Andy Dalton (34/58, 361 YDS, 2 TD) nach Kräften. Am Ende kontrollierten die Seahawks aber doch das Geschehen und konnten sich auf ihre Playmaker verlassen.
• War es bis zum Ende des dritten Viertels noch eng, übernahm dann Running Back Kenneth Walker und brachte die Seahawks mit zwei Rushing Touchdowns auf die Siegerstraße. Für die endgültige Entscheidung sorgte schließlich Tight End Jake Bobo seinem ersten Touchdown-Catch in der NFL. Ebenfalls stark war Kicker Jason Myers mit fünf Field Goals im Spiel.
  Video: Highlights: Seahawks holen umkämpften Heimsieg

   

Chicago Bears (0-3) @ Kansas City Chiefs (2-1)

Ergebnis: 10:41 (0:7, 0:27, 0:7, 10:0) BOXSCORE

• Das Spiel im Arrowhead Stadium geriet schnell zur Nebensache, da es rein sportlich schon weit vor der Pause entschieden war. Im Mittelpunkt standen daher ein namhafter Tribünengast und der Knöchel von Superstar Patrick Mahomes.
• Kurz vor der Pause fiel Bears-Veteidiger Yannick Ngakoue Mahomes von hinten in die rechte Hacke. Mahomes (24/33, 272 YDS, 3 TD) ging kurz zu Boden und hatte sichtlich schmerzen, machte jedoch weiter. Bemerkenswert war angesichts des klaren Spielstandes, dass er auch nach der Pause noch kurz zurückkehrte, ehe ihn Backup Blaine Gabbert (3/5, 31 YDS, 2 INT) ersetzte. Mahomes hat nun als schnellster Spieler (83 Spiele) die 25.000-Yard-Marke durchbrechen und damit den früheren Rekordhalter Matthew Stafford (90 Spiele) deutlich übertrumpft.
• Auf der Tribüne saß derweil Popstar Taylor Swift, die auf Einladung von Travis Kelce (69 YDS, TD) zu Besuch war und von den TV-Kameras mehr Aufmerksamkeit bekam als dass für einen Tribünengast normalerweise der Fall wäre.
• Die Bears-Offense enttäuschte einmal mehr auf ganzer Linie und speziell Justin Fields (11/22, 99 YDS, TD, INT) kam erneut nicht in Tritt. Die Punkte waren die Folge zweier Turnover von Gabbert in de Garbage Time.
  Video: Chiefs siegen bei Swift-Besuch

   

Dallas Cowboys (2-1) @ Arizona Cardinals (1-2)

Ergebnis: 16:28 (3:9, 7:12, 3:0, 3:7) BOXSCORE

• Nach zwei unglücklichen Niederlagen hat es einer der größten Underdogs dieser Saison zum ersten Sieg geschafft. Die Cardinals haben für die wohl größte Überraschung von Woche 3 gesorgt und die klar favorisierten, aber ersatzgeschwächten Cowboys vor heimischer Kulisse geschlagen.
• Es gab mehrere Schlüssel zu diesem Sieg, der offensichtlichste jedoch dürfte die schockierende Dominanz der Cardinals im Run Game gewesen sein. Sie liefen für 222 Yards (7,4 AVG) und James Conner erzielte auf diesem Wege den ersten Touchdown des Spiels. Der andere Schlüssel war die unkreative Red-Zone-Offense der Göste, die nur in einem von fünf Red-Zone-Trips einen Touchdown erzielt hat. Die Cardinals waren hie 2-2.

• Vorbei war es für die Cowboys, als Dak Prescott rund drei Minuten vor Schluss eine Interception zu Kyzir White in die Endzone warf. Insgesamt ging für Dallas wenig durch die Luft. Prescott warf insgesamt nur verhältnismäßig kurze Pässe (5,1 aDoT) und die Production nach dem Catch seiner Receiver hielt sich in Grenzen.

Pittsburgh Steelers (2-1) - Las Vegas Raiders (1-2)

Ergebnis: 23:18 (7:7, 6:0, 10:0, 0:11) BOXSCORE

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