Max Verstappen hatte mit Schwierigkeiten gerechnet - er bekam ein echtes Debakel. Der Weltmeister steht in Singapur nicht in den Top 10, um den Sieg kämpfen nun Ferrari und Mercedes.
Carlos Sainz erklärte freudig seine Pole Position, George Russell schmiedete Pläne für den Sieg. Und Max Verstappen lächelte nach seinem brutalen Absturz in Singapur, zog die Augenbrauen hoch - seine Worte allerdings passten nicht so recht zur freundlichen Miene.
"Wir wussten, dass es hier schwierig wird mit der Pole, aber das hatten wir nicht erwartet", sagte der Weltmeister. Sein Auto: "Unfahrbar." Die Leistung: "Schockierend." Startplatz elf wurde es für den Weltmeister.
Red Bull: Endet die "perfekte Saison"?
Nach 14 Siegen aus 14 Rennen wird die historische Serie von Red Bull am Sonntag (14.00 Uhr) damit wohl enden. Die Chance auf die perfekte Saison, die noch kein Team in der Formel 1 schaffte, wäre dann verspielt, Ferrari und Mercedes streiten sich um den Triumph beim Nachtrennen. Ganz vorne steht nach dem Qualifying schon wieder Sainz, wie schon zuletzt in Monza. Dahinter lauern Mercedes-Pilot Russell und Charles Leclerc im zweiten Ferrari.
"Vom ersten Training an lief es super für mich", sagte Sainz, "die schnellen Richtungswechsel, die langsamen Kurven scheinen unserem Auto zu liegen."
Verstappen dagegen war schon im Q2 gescheitert, als Elfter schaffte er es nicht in den finalen Abschnitt der besten Zehn. Der Niederländer musste anschließend noch zur Rennleitung, gleich dreimal im Laufe des Qualifyings behinderte er die Konkurrenz strafwürdig - kam am Ende aber mit Verwarnungen davon. Auch Sergio Perez im zweiten Red Bull verpasste den Kampf um die Pole Position und landete auf Rang 13.
Red-Bull-Teamchef Horner bedient
Das Team war schon mit Bedenken angereist, Singapur galt als letzte große Hürde auf dem Weg zur perfekten Saison. Die extrem schwache Leistung sei dann aber doch "komisch", sagte auch Teamchef Christian Horner: "Es war keine Pace mehr im Auto, wir haben den Reifen nicht ans Arbeiten gebracht. Wir müssen das erstmal verstehen."
Zwar ist Verstappen auch in dieser Saison bereits von weit hinten nach vorn gefahren, dagegen sprechen in Singapur allerdings gleich zwei Faktoren: Auf dem Stadtkurs fällt das Überholen schwer, zudem war Verstappen im Training auch in den Rennsimulationen nicht schneller als die Konkurrenz.
"Ganz sicher" werde er nicht um den Sieg fahren, sagte Verstappen am Abend, "das hat wenig mit dem Auto zu tun, eher mit der Startposition hier in Singapur. Es wird ein ziemlich langes Rennen werden."
Nico Hülkenberg schaffte es nach zuletzt schwierigen Wochen wieder in die Top 10 und qualifizierte sich im Haas für Startplatz neun. Auch McLaren machte indes eine gute Figur und steht mit Lando Norris auf Rang vier, dahinter liegt Lewis Hamilton im Mercedes auf Platz fünf.