Die ersten Halbfinalpaarungen der Einzelfelder bei den US Open 2023 stehen fest! US-Tennishoffnung Ben Shelton setzte seinen überraschenden Siegeszug auch gegen seinen Landsmann Frances Tiafoe fort, im Halbfinale wartet nun Dominator Novak Djokovic. Bei den Damen erreichte Coco Gauff die Vorschlussrunde mit einem Sieg über Swiatek-Bezwingerin Jelena Ostapenko, ihre kommende Gegnerin ist die Tschechin Karolina Muchova, die Sorana Cirstea keine Chance ließ. Abseits der nüchternen Ergebnisse wurde allerdings reichlich Tennis-Geschichte geschrieben.
Auch im achten Duell mit Tennis-Lichtgestalt Novak Djokovic zog Taylor Fritz (Nummer 9 der Welt) den Kürzeren.
Der 6:1-6:4-6:4-Erfolg des Serben fiel auf dem Papier allerdings deutlicher aus, als es das Spielgeschehen hergab. Fritz erarbeitete sich satte zwölf Breakpunkte, konnte allerdings nur zwei nutzen und schlug sogar mehr Gewinnschläge als sein Gegenüber. Allerdings unterliefen dem US-Amerikaner auch reichlich Unforced Errors, zudem ließ er sich selbst sechsmal den Aufschlag abnehmen.
Eine besondere Herausforderung boten die äußeren Umstände: Bei Temperaturen von 33 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent klebte Djokovic bereits nach wenigen Spielen im ersten Satz das Shirt am Körper.
Stoppen ließ sich der 36-Jährige davon nicht, zum Lohn erreichte er einen bislang einzigartigen Meilenstein. Djokovic erreichte mit dem Erfolg über Fritz zum 47. Mal das Halbfinale eines Grand Slams - ein neuer Rekord in der Open Era. Die Nummer zwei der Tennis-Welt überflügelt Roger Federer (46 Mal). Es folgen Rafael Nadal (38) und Jimmy Connors (31).
Außerdem erreichte Djokovic 2023 zum sechsten Mal in seiner Karriere bei jedem der vier größten Turniere mindestens das Halbfinale - ebenfalls ein Novum. Auch hier hängte der Routinier Federer (5) ab.
US-Tennishoffnung fordert Djokovic
Im Halbfinale wartet nun der 20-jährige Lokalmatador Ben Shelton auf Djokovic. Der 47. der Weltrangliste bezwang seinen Landsmann Frances Tiafoe (Nummer 10 der Welt) mit 6:2, 3:6, 7:6 und 6:2 und enterte erstmals in seiner Karriere das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers.
"Es war ein hartes Match", sagte der ungesetzte Shelton: "Ich habe alles gegeben, es war ein emotionaler Kampf." Nach 3:07 Stunden verwandelte er seinen zweiten Matchball im Arthur Ashe Stadium.
Sein bislang größter Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier war das Viertelfinale der Australian Open gewesen. Dort hatte der US-Amerikaner in diesem Jahr in vier Sätzen gegen seinen Landsmann Tommy Paul verloren, diesen schlug er in New York im Achtelfinale.
Shelton wandelt derzeit auf den Spuren seiner prominenten Landsmänner. Zehn Siege bei Grand Slams vor dem 21- Geburtstag gelangen im US-Tennis bislang nur den ehemaligen Superstars Andre Agassi, Pete Sampras, Jim Courier, Michael Chang und Andy Roddick - allesamt Grand-Slam-Sieger und außer Chang alles ehemalige Führende der ATP-Weltrangliste.
Übrigens: Nach den US Open 2023 wird der Youngster mindestens an Position 19 geführt werden, vor einem Jahr war er 165. der Welt, vor zwei Jahren gerade mal die Nummer 802.
Gauff auf den Spuren von Hingis und Co.
In der Damen-Konkurrenz machte die 19-jährige Coco Gauff kurzen Prozess mit der Lettin Jelena Ostapenko, die im Viertelfinale Titelverteidigerin Iga Swiatek bezwungen hatte. Gauff avancierte zur ersten Spielerin unter 20 Jahren, die in einem US-Open-Viertelfinale nur zwei oder weniger Spiele abgab, seit Pam Shriver (19178), Tracy Austin (1979) und Martina Hingis (1999).
Im Halbfinale trifft Gauff nun auf French-Open-Finalistin Karolina Muchaova, die die Rumänin Sorana Cirstea 6:0 und 6:3 besiegte.
