Nachdem aus den Vorwürfen und Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung mittlerweile eine Anklage gegen Marius Gersbeck von Hertha BSC geworden ist, warten viele Beobachter weiter auf eine Reaktion der Klub-Verantwortlichen des Fußball-Zweitligisten. Doch während es in dieser Hinsicht noch überraschend ruhig ist, gibt es trotzdem offenbar erste Konsequenzen für den Hauptstadtverein.
Hertha BSC hat es dieser Tage nicht ganz leicht. Vor allem sportlich hängt das Überleben des Traditionsklubs nach fünf Spieltagen in der 2. Bundesliga am seidenen Faden. Gerade einmal drei mickrige Pünktchen haben die Berliner bislang gesammelt - viel zu wenig für die eigenen Ansprüche. Kein Wunder, dass der Haussegen derzeit schief hängt. Doch nicht nur der Fußball macht Fans und Verantwortlichen Sorgen, sondern auch die Auswirkungen der Causa Marius Gersbeck.
Dieser hatte im Trainingslager bei einem unerlaubten nächtlichen Ausflug während des Trainingslagers in Österreich einen Einheimischen tätlich angegriffen und im Gesicht schwer verletzt. Laut der österreichischen Staatsanwalt, die Gersbeck mittlerweile angeklagt hat, soll das Opfer mehrere Brüche erlitten haben.
Ende September muss Gersbeck nun vor Gericht. Doch bereits jetzt gibt es erste Konsequenzen, allerdings noch nicht für den Torhüter, der im Sommer vom Karlsruher SC zurück zu seinem Jugendklub gewechselt war und sich seit dem Österreich-Vorfall auf dem Hertha-Trainingsgelände abseits von der Mannschaft fit hält.
Fall Gersbeck: Bosse von Hertha BSC uneinig
Vielmehr wird das Umfeld der Berliner durchgeschüttelt. Denn wie "Bild" erfahren hat, plant ein prominentes Mitglied der klubeigenen Stiftung das Amt niederzulegen: Schauspielerin und Moderatorin Minh-Khai Phan-Thi. Bekannt wurde sie unter anderem beim Musiksender VIVA, spielte in verschiedenen Kinofilmen wie "Und morgen Mittag bin ich tot" und Serien wie "Doppelhaushälfte" mit. Auch im RTL-Format "Let's Dance" war sie dabei, wurde in der 8. Staffel Zweite.
Weil die Hertha-Bosse im Umgang mit Gersbeck zögern und sich bislang nicht dazu durchgerungen haben, den Keeper zu suspendieren, soll die Schauspielerin nach rund zehn Jahren Zugehörigkeit nun entschieden haben, das Hertha-Stiftungskuratorium zu verlassen, dem unter anderem auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und der frühere Innenminister Otto Schily (SPD) angehören.
Phan-Thi gehört zu den bekanntesten Hertha-Fans. Nicht nur die 49-Jährige soll unzufrieden mit dem Schwebezustand um den angeklagten Gersbeck sein, auch das Präsidium, der Aufsichtstrat und der Ältestenrat sollen nach "Bild"-Informationen mindestens gespalten sein. Eine von Hertha-Präsident Kay Bernstein bis zuletzt angedachte Rehabilitation des Torwarts können sich laut dem Bericht nur wenige vorstellen.




























