Die US Open 2023 starteten am Mittwochabend in ihre zweite Runde - und wie! Neben historischen Leistungen stach vor allem der Auftritt von Caroline Wozniacki ins Auge. Die ehemalige Nummer eins der Tennis-Weltrangliste setzte bei ihrem Grand-Slam-Comeback ein dickes Ausrufezeichen.
Die 33 Jahre alte Dänin rang die zweimalige Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova (Nummer 11 der Welt) aus Tschechin mit 7:5, 7:6 (7:5) nieder. Wozniacki, die in ihrer Karriere insgesamt 71 Wochen an der Spitze des WTA-Rankings thronte, hatte mehr als dreieinhalb Jahre pausiert und war zweimal Mutter geworden. In Flushing Meadows gibt sie derzeit ihr Comeback bei einem Grand Slam.
"Es könnte nicht besser sein, als hier im vollgepackten Arthur Ashe Stadium zu spielen. Ich liebe es hier auf den Plätzen von New York", sagte Wozniacki, als sie nach 2:08 Stunden Spielzeit jubeln durfte.
Wozniacki zeigte gegen Kvitova eine starke Leistung und war auch läuferisch in Topform. Die Australian-Open-Siegerin von 2018 war erst vor knapp drei Wochen auf die Tour zurückgekehrt und hatte vor den US Open nur eine von drei Partien gewonnen. In der Runde der besten 32 beim Grand-Slam-Turnier in New York bekommt sie es nun mit der Amerikanerin Jennifer Brady zu tun.
Netter Fakt: Wozniackis Sieg gegen Kvitova war ihr erster gegen eine Top-20-Spielerin seit den TWA-Finals 2018. Gegnerin war damals ebenfalls Kvitova.
Chinese schreibt Tennis-Geschichte
Eine starke Vorstellung zeigte auch US-Star Coco Gauff (Nummer 6 der Welt). Die 19-Jährige bezwang im Duell zweier der wohl größten Talente der Tour die 16-jährige Russin Mirra Andreeva mit 6:3 und 6:2. Gauff brillierte vor allem dank ihres kraftvollen Spiels, schlug 24 Winner und war bei 15 von 18 Ausflügen ans Netz erfolgreich.
Während sich Titelverteidigerin Iga Swiatek gegen die Australierin Daria Saville (Nummer 322 der Welt) beim 6:3 und 6:4 erwartungsgemäß keine Blöße gab, endete der Traum vom US-Open-Sieg für Victoria Azarenka (Nummer 18 der Welt) überraschend früh. Die zweimalige Australian-Open-Gewinnerin unterlag der Chinesin Lin Zhu (Nummer 44 der Welt) mit 6:3 und 6:3.
Für einen historischen Sieg sorgte derweil Zhus Landsmann Zhizhen Zhang (Nummer 67 der Welt), der den an Nummer fünf gesetzten Norweger Casper Ruud in fünf Sätzen bezwang. Zhang avancierte mit seinem Triumph zum ersten Spieler aus dem Reich der Mitte, der seit Einführung der Computer-Weltrangliste 1973 einen Gegner aus den Top 5 der Welt bezwingen konnte.
Bitterer Abend für Dominic Thiem
Einen bitteren Abend erwischte hingegen Ex-US-Open-Sieger Dominic Thiem. Der Österreicher konnte beim Stand von 6:7 (1:7), 0:1 gegen den Amerikaner Ben Shelton nicht weitermachen und zeigte immer wieder auf seinen Bauch.
Bereits im ersten Spiel des zweiten Satzes gegen Shelton atmete Thiem schwer, ließ ohne Gegenwehr drei Aufschläge seines Gegners passieren und gab beim anschließenden Seitenwechsel auf. Wegen einer "Art Gastritis" (Magenschleimhautentzündung) musste der Weltranglisten-81. bereits auf das Vorbereitungsturnier in Winston-Salem verzichten.
Der Erfolg in der Auftaktrunde war Thiems erstes gewonnenes Match bei einem Grand-Slam-Turnier seit den Australian Open 2021. Nach dem Finalsieg 2020 bei den US Open gegen Alexander Zverev wurde er immer wieder von Problemen mit dem Handgelenk zurückgeworfen.
Eine Breitseite kassierte auch der Grieche Stefanos Tsitsipas (Nummer 7 der Welt), der dem Schweizer Dominic Stricker sensationell in fünf Sätzen unterlag.
Novak Djokovic hatte mit dem Spanier Bernabe Zapata Miralles beim 6:4, 6:1, 6:1 hingegen keine Probleme.
