Das Warten auf die ersten Punkte geht weiter: Der 1. FC Heidenheim schwankt nach seiner bitteren Heimpremiere zwischen Frust und Zuversicht.
Zumindest das junge Vater-Glück konnte Jan-Niklas Beste den Tag noch etwas versüßen. "Meine Frau und mein Sohn liegen noch im Krankenhaus", sagte der Flügelstürmer des 1. FC Heidenheim am Samstag nach der Geburt seines ersten Kindes zwei Tage zuvor und gab zu: "Wahrscheinlich ist es heute die einzige Aufmunterung, dass ich gleich hinfahre und den Kleinen noch sehe."
Nur knapp hatte Beste es beim letztendlich bitteren 2:3 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim verpasst, zum gefeierten Helden von Heidenheim zu werden. Das erste Bundesliga-Tor (26.) der Vereinsgeschichte. Im ersten Bundesliga-Heimspiel. Zum ersten Bundesliga-Sieg? - danach sah es lange aus, 77 Minuten um genau zu sein. Am Ende stand auch Beste mit leeren Händen da - und mit reichlich Frust.
Schmidt im "falschen Film"
Er selbst habe "keine Erklärung für die letzte Viertelstunde", sagte der 24-Jährige angefressen nachdem er und seine Mitspieler in den Schlussminuten gegen die TSG noch eine Zwei-Tore-Führung abgegeben hatten - trotz einer bis dahin oft deutlichen Überlegenheit.
"Wir haben das Spiel komplett im Griff gehabt", betonte Trainer Frank Schmidt, der sich gar "im falschen Film" wähnte. Und so war die Enttäuschung über die verpassten drei Punkte am Samstag allen in Heidenheim anzumerken - auch den Fans.
Schon zwei Stunden vor Anpfiff waren die Anhänger lauter Vorfreude ob des ersten Heimspiels im Oberhaus am Stadion erschienen. Nach den Toren durch Beste und Marvin Pieringer (59.) herrschte Ausnahmestimmung auf den Rängen. Maximilian Beier (77.), Pavel Kaderabek und Andrej Kramaric (90., Foulelfmeter) ließen die Jubelrufe jedoch spät verstummen.
Erst als sich die Spieler wieder aufrafften und ihre Runde durch das Stadion drehten, wich auch die Stille auf der Tribüne aufbauendem Beifall. Zu gut war die Leistung der eigenen Mannschaft gewesen, zu groß die daraus resultierende Zuversicht.
Zwar dürfe man das Ergebnis "nie ausblenden, nie, niemals", warnte Schmidt eindringlich, "aber das darf uns nicht umwerfen". Seine Mannschaft habe bis zur 77. Minute "vieles richtig gemacht, fast alles", betonte der 49-Jährige. Gerade in der Vorbereitung auf das nächste Spiel "sollte man die Leistung nicht vergessen".
Am kommenden Freitag geht es für den Aufsteiger zu Borussia Dortmund. Nach Spielen gegen Wolfsburg und Hoffenheim sei die Partie beim Vizemeister natürlich "was Neues, was da kommt in der Dimension", gab Schmidt zu: "Aber wir müssen keine Angst haben, da wird sich jeder drauf freuen."





























