Die Tennis-Welt, genauer gesagt die Spielervereinigung ATP, regelt die finanziellen Ströme neu. Ab dem kommenden Jahr gibt es eine Art Grundeinkommen für Spieler - je nach Weltranglistenplatz.
Die ATP möchte den Tennisspielern mehr finanzielle Unabhängigkeit gewähren und führt im kommenden Jahr ein neues Geldsystem namens "Baseline", also eine Art Mindesteinkommen, ein.
"Diese Zusicherung wird es den Spielern ermöglichen, ihre Saison mit größerer Sicherheit zu planen, sich auf ihr Spiel zu konzentrieren und in ihre Teams zu investieren. Dazu gehört auch die Deckung der Kosten für Trainer und persönliche Physiotherapeuten sowie der Reisekosten", schrieb die ATP als Begründung.
Konkret heißt das: Die Spieler aus der Top 100 erhalten ab dem Jahr 2024 300.000 US-Dollar, es sei denn sie übersteigen eine festgelegtes Limit an Preisgeld nicht. Je weiter man in der Weltrangliste abfällt, desto weniger wird das festgeschrieben Grundeinkommen. Zwischen den Plätzen 101 bis 175 sind es 150.000 Dollar, bis Platz 250 immerhin noch 75.000 Dollar. Wer dahinter steht, guckt aber in die Röhre.
Kritik am Tennis-Grundeinkommen
Nun stieß die Einführung nicht nur auf Lob, sondern wurde auch kritisiert - zum Beispiel von Nick Kyrgios. Der nie um ein Wort verlegende Australier echauffierte sich auf Twitter: "Immer noch nicht genug", kommentierte er einen Beitrag, der die detaillierte Verteilung des Geldes darlegte. Dafür erhielt er im Netzwerk viel Zustimmung. Besonders jüngere und schlecht gerankte Spieler bräuchten mehr Unterstützung, lautet der Tenor.
In die gleiche Richtung geht die Kritik des britische Tennis-Trainers Calvin Betton, der viele Nachwuchsspieler trainiert. "Es richtet sich an die falschen Leute: Es sind die, die außerhalb der Top 250 rangieren, die wirklich Hilfe brauchen", sagte er im britischen "Telegraph".
Kyrgios fällt nach anhaltenden Verletzungsprobleme auch für die in der kommenden Woche startenden US Open aus.






