Das Hall of Fame Game in der Vorwoche hat bereits einen kleinen Vorgeschmack gegeben, mit dem Start des ersten richtigen Preseason-Wochenendes ist die NFL aber endlich so richtig zurück! Vier Wochen vor dem Start der Saison könnten die ersten Vorbereitungsspiele richtige Eindrücke oder schon Antworten liefern. sport.de verrät euch, worauf ihr achten solltet.
Die Rookie-Quarterbacks
Die klassische Frage einer jeden NFL Preseason. Wie finden sich die Rookie-Quarterbacks in ihrer neuen Umgebung zurecht. Natürlich ist der Fokus hierbei vor allem auf den drei First-Round-Picks Bryce Young, C.J. Stroud und Anthony Richardson, sowie auf Titans-Rookie Will Levis.
Letzterer hatte in den OTAs und auch im Training Camp nicht immer den besten Eindruck gemacht. Hingegen konnte Malik Willis in seiner zweiten Offseason deutliche Schritte nach vorne machen. Eigentlich war der Drittrundenpick auf aus dem Vorjahr schon so gut wie weg, nun scheint er den Fuß wieder in der Tür zu haben.
Man darf also gespannt sein, welche Aufteilung die Titans im Duell mit den Chicago Bears auf der Spielmacher-Position vornehmen, immerhin gibt es mit Veteran Ryan Tannehill noch einen dritten möglichen Starter.
Zum Starter erklärt wurden derweil bereits Bryce Young und C.J. Stroud. Die beiden waren auf dem Papier die besten Quarterbacks im Draft und gingen demnach auch am frühesten vom Board. Young landete als First-Overall-Pick bei den Panthers, Stroud wurde mit dem darauf folgenden Pick ein Houston Texan.
Beide werden in Woche eins sicherlich einige Reps bekommen und zeigen, ob die Vorschusslorbeeren berechtigt sind und ob sie schon bereit sind, ihr Team in die Regular Season zu führen. Stroud und die Texans bekommen es schon in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mit den Patriots zu tun. Young wird sich mit seinen Panthers gegen die New York Jets durchsetzen müssen und das im ersten NFL-Spiel in der RTL-Ära (live am Samstag um 22 Uhr auf NITRO, RTL+ und im sport.de-Liveticker)
Zu guter Letzt sollte man auch ein Auge auf Anthony Richardson haben. Der Quarterback ging mit Pick Nummer vier zu den Indianapolis Colts. Der Youngster gilt als athletisches Ausnahmetalent, zeigte sich in Sachen Quarterback-Spiel jedoch stellenweise noch etwas roh.
In der Offseason soll Richardson jedoch einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben und durchaus auch für den Starting-Job in Frage kommen. Dafür müsste er sich wohl gegen Gardner Minshew durchsetzen, den die Colts ebenfalls neu holten.
Wer wird der Nachfolger von Tom Brady?
In der NFL bricht ein neues Zeitalter an. Die Ära von Tom Brady ist nach mehr als zwei Dekaden nun endgültig vorbei. Vor allem betroffen sind davon natürlich die Tampa Bay Buccaneers, die vor der unmöglichen Aufgabe standen und noch immer stehen, den besten Spieler der NFL-Geschichte zur ersetzen.
Die Wahl fällt dabei auf Baker Mayfield oder Kyle Trask. Wer von den beiden am Ende das Erbe des "G.O.A.T." antritt, steht derweil aber noch in den Sternen. Selbst im vorläufigen Depth Chart stand auf der Quarterback-Position zwischen Mayfield und Trask als mögliche Starter noch ein "oder". Dieser ungewöhnliche Umstand zeigt, wie offen der Konkurrenzkampf bei den Bucs noch ist.
Man kann also davon ausgehen, dass beide Spieler im Duell mit den Steelers einiges an Spielzeit bekommen werden. Es bleibt spannend in Tampa!
Das Falcons-Backfield
Apropos vorläufiges Depth Chart: Auch für die Atlanta Falcons gibt es ein solches und auch hier gibt es zumindest eine kleine Überraschung. Bijan Robinson, der als bestes Running-Back-Talent seit Saquon Barkley gilt und von den Falcons an Position acht ausgewählt wurde, befindet sich in eben diesem Depth Chart hinter Tyler Allgeier und Cordarelle Patterson.
Die beiden hatten die lauflastige Falcons-Offense im Vorjahr angeführt und dabei einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Mit Bijan holte Atlanta sich den Superstar-Ballträger des Drafts ins Boot und scheint den Weg weiter gehen bzw. laufen zu wollen.
Und auch wenn Robinson auf dem Papier noch hinter Allgeier und Patterson steht: In der Offseason beeindruckte Robinson bei den Trainings der Falcons immer wieder und ließ sein Talent aufblitzen. Die Falcons wissen ganz sicher, was sie an Robinson haben. Immer wieder nutzten sie ihn in den Trainings auch als Receiver.
Auch hier darf man gespannt sein auf den ersten Test. Die Falcons reisen nach Miami und treffen dort auf die Dolphins. Wie sich das Backfield dabei aufstellt, wird interessant zu beobachten sein.
Frischer Offense-Wind und Preseason-Rekord
Sowohl die Baltimore Ravens als auch die Los Angeles Chargers zeigten in den letzten Jahren solide Leistungen. Für den ganz großen Wurf reichte es bei den beiden AFC-Teams allerdings nicht. Neben der starken Konkurrenz in der Conference und auch in der jeweiligen Division schien auch das eigene, nicht ganz ausgeschöpfte Potenzial, Schuld daran zu sein.
Beide Franchises entschlossen sich deshalb für frischen Wind in der Offense und wechselten den Offensive Coordinator. Bei den Ravens ersetzte Todd Monken seinen Vorgänger Greg Roman, bei den Chargers ist Kellen Moore für Joe Lombardi am Ruder.
Den Spielern beider Mannschaften scheint der frische Wind sehr zu gefallen. Die Offensivkräfte der Ravens und auch der Chargers zeigten sich in Interviews immer wieder erfreut über die neuen Ansätze, vor allem im jeweiligen Passspiel.
Auch wenn die beiden Superstar-Quarterbacks Lamar Jackson und Justin Herbert wohl beide in der ersten Preseason-Woche wenig bis keine Snaps bekommen werden, ist die Hoffnung dennoch groß, in den beiden Offenses schon erste Verbesserungen und eine neue Handschrift zu erkennen.
Während die Chargers ein "Auswärtsspiel" gegen die LA Rams haben, bekommt es Baltimore mit den Philadelphia Eagles zu tun.
Die Ravens könnten dabei ihren 24. (!) Preseason-Sieg in Serie einfahren und einen irren NFL-Rekord damit weiter ausbauen. Auch wenn die Ergebnisse in der Preseason oftmals zweit- oder gar drittrangig sind, lohnt sich hier sicherlich ein Blick auf das Resultat.
Marcel Schmidt



































