In mehr als einer Transferperiode wurde er intensiv bei Borussia Dortmund gehandelt, galt jahrelang als Wunschspieler des FC Bayern und wäre 2020 wohl um ein Haar München gelandet. Außerdem debütierte Callum Hudson-Odoi bereits mit 17 Jahren für den FC Chelsea in der Premier League und lief mit 18 erstmals in der Champions League sowie der englischen Fußball-Nationalmannschaft auf. Inzwischen zählt der Engländer 22 Jahre - der große Durchbruch blieb aus.
"Er ist ein sehr interessanter Spieler, den wir unbedingt verpflichten wollen", nahm Hasan Salihamidzic, damals Sportdirektor des FC Bayern, im Januar 2019 kein Blatt vor den Mund, als er während des Wintertrainingslagers in Doha mit den Gerüchten um einen möglichen Wechsel von Callum Hudson-Odoi nach München konfrontiert wurde.
Es entbrannte ein regelrechtes Wettbieten, dass im Sommer 2020 beinahe tatsächlich in einen Transfer zum deutschen Rekordmeister geendet wäre, hätte der FC Chelsea nicht im letzten Moment auf eine an die geplante Leihe angeschlossene Kaufpflicht in Höhe von 77 Millionen Euro gepocht. Das zumindest berichtete damals die "Sport Bild".
Zwei Jahre später wechselte der Offensivspieler dann letztlich doch in die deutsche Bundesliga. Bayer Leverkusen verständigte sich mit Chelsea, wo "CHO" nicht zuletzt aufgrund von Verletzungen längst keine Hauptrolle mehr spielte auf eine Leihe - diesmal ohne einen Kaufzwang in obszöner Größenordnung.
Hudson-Odoi über Abschied vom FC Chelsea: "Ich musste da raus"
"Ich musste da raus", erklärte Hudson-Odoi kurz nach Bekanntgabe der Leihe bei "The Athletic". Es sei nicht so, dass er nicht Teil des FC Chelsea sein wolle, "aber ich musste irgendwo anders Fußball spielen. Neu anfangen. Ich will mein Bestes geben, wo immer ich bin. Und dann am Ende der Leihe zurück zu Chelsea gehen."
Worte, die nicht unbedingt verheißungsvoll klangen, allein der Name Hudson-Odoi schürte in Deutschland allerdings nach wie vor Erwartungen. Wie würde der Spieler die Bundesliga beleben, den der FC Bayern jahrelang vergeblich jagte? Das fragten sich nicht wenige Fans. Die Antwort war ernüchternd!
In 14 Einsätzen gelang Hudson-Odoi lediglich eine Vorlage, zudem setzte der Körper den gebürtigen Londoner immer wieder zu. In der Rückrunde der vergangenen Saison verschwand das vermeintliche Mega-Talent dann endgültig in der Versenkung.
Klarer Abschiedsbotschaft vom FC Chelsea
Die Rückkehr zu den Blues, von Beginn an das ausgegebene Ziel, erfolgte unlängst somit ohne die erhoffte Portion Selbstbewusstsein im Gepäck.
Die Chance, sich das nötige Rüstzeug bei den Blues zu zurück zu erkämpfen, wird es nun wohl auch nicht mehr geben. Als der Klub am Dienstag die neuen Rückennummern bekanntgab, gehörte Hudson-Odoi zu einem Trio, das schlicht gar nicht mit einer Ziffer bedacht wurde. Ein glasklarer Abschiedsgruß!
Immerhin scheint sich nun doch noch die Chance auf einen Neustart in London zu bieten. Nicht beim FC Chelsea, dafür wenige Kilometer entfernt beim Stadtrivalen FC Fulham. "Sky" zufolge steht der Deal kurz vor dem Abschluss, etwa vier Millionen Euro soll Hudson-Odoi Chelsea noch einbringen. Eine Summe, die in heutigen Fußball-Zeiten bei Weitem nicht mehr ausreicht, um das Label Superstar verliehen zu bekommen.
Ob Hudson-Odoi heute zu den ganz großen der Zunft zählen würde, wäre er einst beim FC Bayern gelandet, lässt sich nicht sagen. Sicher ist aber, dass man dem geplatzten Transfer an der Säbener Straße heute keine Träne mehr nachweinen dürfte.