Völlig ausgepumpt, ohne einen Funken Energie im Körper, dafür überglücklich: Für Tadej Pogacar endete das Straßenrennen der Rad-WM in Glasgow auf dem Podest. Wirklich genießen konnte der Slowene das brutale Finish aber nicht.
"Hat es mir Spaß gemacht? Nein, nicht wirklich. Das war eines der härtesten Rennen, das ich je gefahren bin", sagte der sichtlich angeschlagene Tadej Pogacar, nachdem er sich kurz zuvor im Straßenrennen der WM in Glasgow die Bronzemedaille gesichert hatte.
Im Sprint um Platz drei hängte der Slowene am Ende den Dänen Mads Pedersen ab. Wobei Pogacar erst gar nicht von einem echten Sprint reden wollte. "Das war kein Sprint mehr. Wir waren alle todmüde. Das war ein Sprint der lebenden Toten. Es war wirklich wahnsinnig. Bis 70 Kilometer vor dem Ziel habe ich es genossen, danach habe ich bis zum Ziel gelitten", blickte der 24-Jährige auf die Qualen zurück.
Als Pogacar sein Interview gab, konnte er immerhin wieder aus eigener Kraft auf seinen Beinen stehen. Das war direkt nach der Zieldurchfahrt noch anders. Dort musste er von einem Betreuer des slowenischen Teams gestützt werden, um nicht zusammenzubrechen.
"Ich würde am liebsten im Liegen mit euch reden", sagte er einer Gruppe von Journalisten, die ihn rund eine Stunde nach dem Rennen interviewten. Kurz zuvor habe er sich noch "sehr krank" gefühlt, berichtete der Superstar, der laut eigener Aussage "erstmal auf die Toilette" gehen musste.
Radsport: WM-Strecke für Tadej Pogacar "zu technisch"
Dass er am Ende im Duell mit Neu-Weltmeister Mathieu van der Poel und auch Wout van Aert keine Chance hatte, lag zum einen an seinen fehlenden Beinen auf den letzten Kilometern. Zum anderen aber auch an der Strecke, wie Pogacar erklärte: "Ich konnte an den Anstiegen nicht davonziehen. Sie waren ein bisschen zu kurz für mich."
Die Strecke sei für ihn insgesamt ein wenig "zu technisch" gewesen, gab der Slowene zu: "Am Ende bin ich mit meinem dritten Platz aber sehr zufrieden."





