Noma Noah Akugue steht völlig überraschend im Halbfinale von Hamburg. Für Jule Niemeier und Eva Lys erfüllten sich die Hoffnungen nicht.
Im bislang größten Moment ihrer jungen Tenniskarriere kullerten Noma Noha Akugue Tränen der Freude übers Gesicht. Die 19-Jährige setzte ihren erstaunlichen Höhenflug in Hamburg fort und zog mit großem Mut und einer gehörigen Portion Nervenstärke ins Halbfinale des WTA-Turniers am Rothenbaum ein. Bundestrainerin Barbara Rittner bescheinigte ihr eine "unglaubliche" Leistung.
Noha Akugue selbst fiel es im Siegerinterview schwer, ihre Emotionen zu beschreiben. "Es fühlt sich gut an", sagte sie mit schwer stockender Stimme unter dem Jubel zahlreicher neuer Fans: "Ich bin richtig stolz auf mich und habe gar keine Worte."
Die Reinbekerin hatte auf dem Außenplatz M1 die routinierte Italienerin Martina Trevisan aus Italien 5:7, 6:4, 7:5 niedergekämpft. Und dabei gegen die French-Open-Halbfinalistin von 2022 immer wieder Rückstände aufgeholt. Für Jule Niemeier und Eva Lys zerplatzten dagegen die Hoffnungen, Alexander Zverev geht in der Männer-Konkurrenz am Freitag als Favorit in sein Viertelfinale gegen den französischen Teenager Luca Van Assche.
Rittner über Noha Akugue: "Mich freut das mega"
Noha Akugue war als Weltranglisten-207. mit einer Wildcard in ihr erstes WTA-Turnier überhaupt gestartet und lebt nun in ihrer Heimat ihren Traum. "Mich freut das mega, und es ist wichtig auch für alle anderen, dass sie sich gegenseitig hochziehen", sagte Rittner: "Sie sind besser als sie im Moment dastehen, und es ist schön, dass sie es auf der eigenen Bühne zeigen können." Sie betone ja immer wieder, dass der deutsche Nachwuchs besser sei, als oft dargestellt.
Noha Akugue trifft im Halbfinale am Freitag nun auf Bernarda Pera aus den USA oder auf Diana Schnaider aus Russland. Zuvor hatte sich in Niemeier und Lys bereits etablierte Spielerinnen verabschiedet. Niemeier haderte allerdings nicht allzu lange. Vielmehr betonte die 23 Jahre alte Dortmunderin ihre Fortschritte der vergangenen Wochen. "Ich glaube, dass ich mental einen sehr, sehr großen Schritt nach vorne gemacht habe", sagte sie nach ihrer 3:6, 2:6-Niederlage gegen die Australierin Daria Saville. Lys unterlag der Niederländerin Arantxa Rus 2:6, 2:6.
Niemeiers Formkurve zeigt nach einer lange schwierigen Saison wieder etwas nach oben. Immer mehr arbeite sie ihre "Identität" auf dem Court heraus, betonte sie. "Dieses Offensive. Natürlich sind da noch zu viele Fehler dabei", sagte Niemeier, die im vergangenen Jahr bei den Grand Slams Erwartungen geweckt hatte. Bei den US Open ab Ende August wird sie aber voraussichtlich wieder in die Qualifikation müssen.











