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Sa, 13.09. - So, 21.09.

"Fühle mich bestohlen!"

Ärger vor der WM: Stars wüten gegen Leichtathletik-Verband

Lina Nielsen darf nicht zur Leichtathletik-WM - obwohl sie sich eigentlich qualifiziert hat
Lina Nielsen darf nicht zur Leichtathletik-WM - obwohl sie sich eigentlich qualifiziert hat
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Haertig
27. Juli 2023, 12:10
sport.de
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In knapp drei Wochen beginnt in Budapest die Leichtathletik-WM 2023. In Großbritannien wird das Event im Vorfeld von großen Störgeräuschen überschattet, denn zahlreiche Athletinnen und Athleten fühlen sich vom eigenen Verband bestohlen - und das aus gutem Grund. 

Zahlreiche Athletinnen und Athleten haben im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2023 scharfe Kritik am britischen Leichtathletik-Verband geübt. Obwohl sie sich laut den Regularien des internationalen Verbandes für das Event qualifizierten, dürfen sie in Budapest nicht an den Start gehen. Grund dafür ist eine Regeländerung, die UK Athletics vor drei Jahren einführte. Diese sollte eigentlich für mehr Chancengleichheit sorgen. Nun führt diese Regel jedoch dazu, dass einige Stars um ihren verdienten Lohn gebracht werden. 

"UK Athletics hat es geschafft, dass wir uns wie die beschissensten Menschen der Welt fühlen. Ich habe das Gefühl, dass ich bestohlen wurde", klagte etwa Hürdenläuferin Lina Nielsen, die den britischen Qualifikationsregeln zum Opfer fällt.

Obwohl sie aktuell die Nummer 27 der Weltrangliste ist und als eine der 40 Besten im Ranking eigentlich automatisch qualifiziert wäre, sperrt sie der nationale Verband vom Saisonhöhepunkt aus. Laut UK-Regularien hätte sich Nielsen nicht nur über ihre Ranglistenposition, sondern auch über ihre gelaufene Zeit für das Event qualifizieren müssen. Die WM-Norm verpasste sie jedoch um 0,06 Sekunden. Ein Wimpernschlag, der sie nun die Chance kostet, einen großen Titel zu gewinnen und Geld zu verdienen. 

"Das stinkt einfach"

Auch Nielsens Hürden-Kollege Joshua Zeller fällt den speziellen britischen Regularien zum Opfer. Auch er bekommt für die WM eine Einladung vom internationalen Verband. Doch auch seine Einladung wird von UK Athletics buchstäblich zerrissen und für ungültig erklärt. "Das stinkt einfach", machte der 22-Jährige seinem Ärger darüber Luft. 

"Das ganze System wurde geändert, weil Athleten über ihre Ranglistenpunkte eingeladen werden sollten. So sollte es auch sein. Und UK Athletics sagt dann einfach: 'Zur Hölle damit, wir machen unser eigenes Ding!' Ich denke, dass ich dadurch bestohlen wurde", sprach auch Zeller das aus, was viele betroffene Athletinnen und Athleten fühlen. "Jeder nationale Verband folgt den Regeln, aber UK Athletics macht einfach seine eigenen Regeln", klagte der Hürden-Spezialist. 

Kugelstoßerin würde rechtliche Schritte begrüßen

Kugelstoßerin Amelia Stricker zählt ebenfalls zu den Aussortierten. Als Nummer 28 der Weltrangliste wird auch sie eine Einladung bekommen, die dann für ungültig erklärt wird. Sie sagt, sie würde gar rechtliche Schritte gegen UK Athletics begrüßen. "Sie verbauen den Athleten die Möglichkeiten, mit Sponsoren zusammenzuarbeiten und Boni zu bekommen", sagte Stricker, die laut eigener Aussage auch auf eigene Faust nach Budapest fahren würde. 

"Wenn ich meine eigene Einladung akzeptieren dürfte, würde ich mir einfach ein Hotelzimmer nehmen und hinfahren. Ich weiß, dass ich gut genug bin, um bei der WM zu sein", meinte die Kugelstoßerin, deren Wunsch jedoch  - wie der von vielen anderen Athletinnen und Athleten - von UK Athletics torpediert wird.

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