AlphaTauri-Teamchef Franz Tost wollte ihn vor der Saison zu seinem Rennstall holen, jetzt verfolgt er den Weg von Mick Schumacher weiter aus der Ferne. Der Österreicher hofft im Interview mit sport.de auf eine neue Chance für den deutschen Rennfahrer in der Formel 1.
"Ich bedauere es, dass Mick nicht in der Formel 1 ist, er hätte sich einen Sitz in der Formel 1 verdient", sagte der ehemalige Rennfahrer im exklusiven Interview mit sport.de.
Bei Tosts Rennstall ist die Türe allerdings zu. Eine Chance für einen Sprung ins Team gebe es dort momentan "sicher nicht", sagte der Teamchef. "Wir sind besetzt, es kommen einige Nachwuchsfahrer. Aus dem Red-Bull-Driverpool kommen einige Talente. Da wird man sicher auf sie zurückgreifen."
Der jüngst geschasste Nyck De Vries, der zum Saisonbeginn statt Schumacher im Renner saß, sei nur deshalb reingekommen, weil es damals "keinen gegeben hat".
Trotzdem hat Tost noch Resthoffnung, dass Schumacher in der Zukunft ein Stammcockpit ergattern kann. "Ich habe ihn noch nicht aufgegeben." Schumacher habe gezeigt, "dass er in unteren Klassen Rennen und Meisterschaften gewinnen kann", so Tost weiter. "Ich würde mich freuen, wenn er einen Sitz in der Formel 1 bekommt."
Formel 1: Franz Tost wollte Mick Schumacher bei AlphaTauri
Der AlphaTauri-Teamchef hatte sich schon zu Beginn des Jahres für den Deutschen starkgemacht, wollte ihn zum Schwesterteam von Red Bull lotsen. "Ich habe mich damals für Mick eingesetzt. Er hatte Formel-1-Erfahrung, war auch noch jung. Das war bei bei Nyck alles nicht der Fall." Trotzdem entschied sich der Rennstall für den Niederländer, zu einer Verpflichtung von Schumacher kam es nicht.
Falls sich für Schumi jr. eine Option ergibt, empfiehlt der 67-Jährige, nicht wählerisch zu sein. "Egal welches Team, wenn sich die Möglichkeit ergibt, muss er zugreifen. Er hat nicht die Möglichkeit, lange zu wählen."
Falls Schumacher Hilfe oder Unterstützung brauche, bietet er seine Dienste an, "jederzeit, immer". Er sieht den 24-Jährigen aber bei Mercedes-Chef Toto Wolff als Mentor in "guten Händen". Der Österreicher sei "super gut vernetzt". "Ich denke, dass er alles daran setzen wird, dass Mick früher oder später einen Sitz bekommen wird", sagte Tost.
Zu den Gründen, warum aus den Gedankenspielen vor der Saison nicht mehr wurde, hatte sich Tost im Januar bei sport.de nur vage geäußert. "Da gab es dann aber andere Umstände", sagt Tost, "politische Gründe", denn Schumacher sei eben "Ferrari-Junior" gewesen.
Nach seinem Aus bei Haas ist Schumacher bei Mercedes als Ersatz- und Testfahrer untergekommen. Einen Einsatz in der Formel 1 hatte er bisher nicht.

	
