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Einige Sekunden musste er im Ziel zittern, dann waren die Aufnahmen eines packenden Zielsprints zwischen dem Dänen Kasper Asgreen und dem Slowenen Matej Mohoric ausgewertet - und Mohoric zum Sieger gekürt. Nach seinem Sieg wählte der 28-Jährige denkwürdige Worte.
Im Siegerinterview darauf angesprochen, was der Erfolg für ihn bedeute, hatte Mohoric sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. "Es bedeute mir viel, denn es ist hart und grausam, professioneller Radsportler zu sein. Du leidest in der Vorbereitung, opferst dein Leben, deine Familie und machst alles, um hier bereit zu sein", so Mohoric.
Selbst wenn man völlig kaputt sei, müsse man alles dafür geben, die Ziellinie so schnell wie möglich zu überqueren. Dann gehe man ins Bett und müsse die Anstrengungen am nächsten Tag wiederholen. Manchmal habe er sogar das Gefühl, überhaupt nicht Teil des Tour-Trosses sein zu dürfen, da "alle so unfassbar stark sind und es manchmal schon schwierig ist, überhaupt am Hinterrad zu bleiben".
Kasper Asgreen habe einen unfassbar starken Eindruck erweckt, er habe alles geben müssen, um dem Dänen zu folgen - auch für seinen während der Tour de Suisse tödlich verunglückten Teamkollegen Gino Mäder.
"Dann siegst du und es fühlt sich an, als ob du ihn betrogen hättest, denn du hast ihn auf den letzten 15 Zentimetern überholt", bleibt Mohoric emotional.
Er wisse, dass er in der Lage ist, eine Tour-Etappe zu gewinnen, da er es schon geschafft hat, aber eigentlich hätte jeder Fahrer im Feld den Sieg verdient, führt Mohoric weiter aus. "Aber das ist nicht möglich und das ist grausam."
Beeindruckende Worte eines Radsportlers, der nun wirklich nicht zu den weniger erfolgreichen seiner Zunft gehört. Mohoric wurde bereits Junioren- und U23-Weltmeister, gewann Etappen bei jeder der drei großen Rundfahrten - 2021 siegte er sogar gleich auf zwei Abschnitten der Tour.
