Im Zuge der Krise beim FC Bayern hat Uli Hoeneß wieder an Einfluss gewonnen, allerdings ist der langjährige Manager der Münchner schon 71 Jahre alt. Auf Sicht müssen beim deutschen Rekordmeister also neue Entscheidungsträger her. Ein Ex-Profi bringt diesbezüglich Thomas Müller ins Spiel.
Der 33-Jährige sei perspektivisch der ideale Kandidat, habe "Intellekt, Herz, Witz und Fußballkompetenz", erklärte Christian Nerlinger, von 2009 bis 2012 Sportdirektor des FC Bayern, im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Irgendwann werden andere die Verantwortung beim FC Bayern übernehmen müssen. Ich hoffe, es sind solche, die das Wesen des Vereins kennen und wissen, was ihn stark macht und dass aus ihm nicht ein rein finanzgetriebenes Kunstgebilde wie Paris Saint-Germain werden darf", betonte Nerlinger.
Ex-Profis seien dabei nie die schlechteste Wahl. "Spieler und Persönlichkeiten wie Manuel Neuer, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger oder auch Mario Gomez könnte ich mir sehr gut vorstellen", verriet der 50-Jährige.
Scharfe Kritik an Talentjagd: "FC Bayern leider keine Ausnahme"
Unterdessen plädierte Nerlinger, der mittlerweile als Spielervermittler tätig ist, für eine radikale Reform des Transfermarktes für Jugendspieler.
"Alle Vereine sollten sich darauf verpflichten, dass es für Spieler bis zur U17, die also jünger als 17 Jahre sind, einen regionalen und keinen aggressiven Transfermarkt gibt", forderte der ehemalige Nationalspieler.
Zwar sollten auch junge Spieler natürlich wechseln dürfen, aber ohne Ablösen oder dass finanzielle Anreize den Ausschlag geben würden.
Das Geschäft im Jugendbereich laufe insgesamt in die falsche Richtung, so Nerlinger, der argumentierte: "Viele Vereine werben Spieler sehr aggressiv ab, und das Scouting ist global. In der Hoffnung, sich den nächsten Weltstar zu sichern - auf dass man ihn später für 150 Millionen Euro verkaufen kann. Das ist grundfalsch, denn es bleiben leider unglaublich viele Spieler beruflich und persönlich auf der Strecke. Da ist der FC Bayern leider keine Ausnahme. Auch hier werden Kinder für 400.000 Euro transferiert."



























