Es ist Pfifferling-Saison - jemanden zu finden, der einen solchen auf Francis Ngannou in dessen Kampf gegen Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury setzt, dürfte schwerer sein als die Pilzsuche im Walde. Den Ex-UFC-Champion kratzt das nicht. Er schickt eine deutliche Knockout-Warnung an Fury.
"Mein Traum war schon immer, zu boxen und gegen die Besten zu boxen. Das ist meine Chance, diesen Traum wahr zu machen und meinen Status als Baddest Man on the Planet (fiesester Mensch des Planeten, Anm.d.Red.) zu zementieren. Alles, was ich Tyson jetzt sagen werde: Er soll im Ring besser tanzen, denn wenn ich ihn erwische, geht er schlafen", tönte Ngannou bei "The MMA Hour".
Der frühere MMA-Weltmeister der UFC-Serie tritt am 28. Oktober in Saudi Arabien zu einem Kampf nach klassischen Boxregeln gegen Fury an. Fans und Kritiker sehen in dem Duell nicht mehr als einen Zirkuskampf, Furys WBC-Titel im Schwergewicht steht nicht auf dem Spiel. Aber: Ein Schaukampf sei das Ganze nicht, betonte Ngannou, der Fight werde offiziell sanktioniert und gehe in die Box-Bilanz der Kämpfer ein.
Boxen: Francis Ngannou gibt sein Debüt ausgerechnet gegen Tyson Fury
Ngannou war von 2021 bis 2022 Schwergewichts-Champion im Käfigkampf in der UFC. Mit dem Boss, Dana White, überwarf sich der Kameruner aber und kehrte der Serie Anfang des Jahres den Rücken. Im Oktagon gewann der 1,94-Koloss 17 seiner 20 Kämpfe, 12 davon durch K.o. Ngannou gilt als härtester Puncher der MMA-Geschichte. Einen professionellen Boxkampf hat er noch nicht bestritten.
Dass Nganou bei seinem Faustkampf-Debüt gegen den 2,06-Riesen Fury auch nur den Hauch einer Chance hat, glaubt - außer dem 37-Jährigen selbst - wohl niemand. Fury entthronte einst 2015 Wladimir Klitschko, gewann zweimal gegen K.o.-Maschine Deontay Wilder und ist seit 2020 WBC-Weltmeister. Der Brite ist in 34 Kämpfen unbesiegt (33 Siege, 1 Unentschieden), gewann 24 Mal durch K.o.
Trotz seiner klaren Favoritenrolle habe sich Fury allerdings eine Rematch-Klausel in den Vertrag für den Saudi-Fight schreiben lassen, sollte er verlieren, wie Ngannou kürzlich verriet.
Ein Kampf Furys gegen WBA/WBO/IBF-Titelträger Oleksandr Usyk um die unumstrittene Weltmeisterschaft war im Frühjahr nach monatelangen Verhandlungen geplatzt.
