Bundesliga-Ikone Felix Magath hat lange Zeit mit einer Entscheidung des früheren Bundestrainer Franz Beckenbauer gehadert. Auslöser war die Auswechslung in einem WM-Finale.
Der frühere Fußball-Trainer Felix Magath galt als "harter Hund" und "Schleifer", stieß damit nicht nur auf Gegenliebe bei seinen Spielern. Magath selbst geriet allerdings auch mit seinen Coaches aneinander. Vor allem eine Entscheidung von Franz Beckenbauer im WM-Finale 1986 ließ ihn nicht los.
In dem Endspiel gegen Argentinien (Endstand 2:3) wechselte der "Kaiser" Magath in der 62. Minute für Dieter Hoeneß aus. Die packende Endphase der Partie musste er von der Bank aus verfolgen. Das stieß Magath lange Zeit sauer auf. "Das war das letzte Spiel meiner Karriere", sagte er im Interview mit "Spiegel Online". "Das habe ich ihm lange nachgetragen."
Im Nachgang hätten die beiden auch "nie darüber gesprochen". Aber: "Zwei, drei Jahre nach der WM war das auch wieder vergessen. Magath betont, dass zwischen den beiden Fußball-Ikonen immer noch ein "gutes Verhältnis" herrsche.
Auch Ärger mit Jupp Derwall
Sauer war Magath einst auch auf Jupp Derwall, den Vorgänger von Beckenbauer. Auch hier waren Ein- und Auswechslungen der Auslöser des Affronts. Im Finale der Europameisterschaft 1980 wollte Derwall seinen Schützling in der 90. Minute einwechseln (beim Stand von 2:1). "Ich habe dankend verzichtet", sagt Magath heute.
Zwei Jahre später habe sich das dann beim 1:3 im WM-Finale gegen Italien wiederholt. "Da hätte ich ein paar Minuten länger gespielt, aber das Spiel war eh entschieden." Als Teil der "klar schlechteren" Mannschaft, hätte er nichts mehr verändern können, erinnert sich Magath. Einen solch deutlichen Unterschied habe er "selten erlebt".
In seiner Zeit bei der DFB-Auswahl zwischen 1977 und 1986 kam Magath auf 43 Länderspiele, erzielte dabei drei Tore.
