Rekord-Joker der Bundesliga-Historie, Rekordtorschütze des SC Freiburg: Im Breisgau hat sich Nils Petersen mit seinen Toren zur Fußball-Legende geschossen - etwas, was ihm beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft nicht gelang. Im Interview mit dem "kicker" sagt der 34, Jährige, der im Sommer aufgehört hat, warum.
"Ich war bei Bayern oder der Nationalelf nicht ich selbst. Ich bin ein kommunikativer, humorvoller Mensch, dort habe ich mich aber am falschen Ort gefühlt, mich als qualitativ nicht geeignet angesehen", sagte Petersen.
Mit seiner heutigen Erfahrung würde er anders, "viel entspannter" agieren. "Ob ich dann mehr gerissen hätte, steht auf einem anderen Blatt. Aber ich war damals oft zu verkrampft, war im Training zu brav, habe meine Klappe gehalten und mich untergeordnet."
Petersen gehörte zu Bayerns letzter Vize-Truppe
Petersen war im Sommer 2011 als Zweitliga-Torschützenkönig vom FC Energie Cottbus nach München gewechselt. Bei den Bayern gelang ihm als "Nummer 9" aber nie der Durchbruch. In neun Liga-Spielen schoss er zwei Tore, gehörte 2012 zum letzten FCB-Team, das nicht Meister wurde.
"Deshalb habe ich zuletzt auch Dortmund die Daumen gedrückt, damit sich andere bei Bayern auch mal so fühlen", witzelte der Stürmer. Er sei dennoch dankbar für die Zeit beim Rekordmeister. "Insgesamt war es eine krasse Erfahrung, mit den Besten zusammenzuspielen. Ich musste in jedem Training ans Limit gehen, um bei diesem hohen Niveau nicht negativ aufzufallen."
Seine mit Abstand beste Zeit hatte Petersen schließlich ab 2015 beim SC Freiburg unter Trainer Christian Streich, der den Stürmer in dessen letzten Liga-Jahren meist nur als Joker brachte. Ihm sei "sehr wohl bewusst", dass er nur nur durch diese Rolle eine gewisse Berühmtheit erlangt habe, so Petersen. Mit 34 Treffern von der Bank ist Petersen der erfolgreichste Joker der Bundesliga-Geschichte, seine 90 Pflichtspieltore im SCF-Trikot bedeuten Vereinsrekord.



























