Zweimal WM-Bronze, der Weltmeistertitel in der Verfolgung, drei Einzelsiege im Weltcup und der erstmalige Gewinn des Gesamtweltcups: Im Biathlon-Winter 2022/23 hat sich Julia Simon endgültig einen Platz in den Geschichtsbüchern der Skijäger*innen gesichert. Abseits der Loipe sieht sich die 26-Jährige nun mit heftigen Vorwürfen konfrontiert.
"L'Équipe" zufolge laufen derzeit zwei Klagen wegen mutmaßlichen Kreditkartenbetrugs gegen den französischen Biathlon-Superstar Julia Simon. Besonders pikant: Die Vorwürfe sollen aus dem eigenen Lager stammen.
Demnach wurde eine Anzeige von einem Mitglied des Betreuerstabes der französischen Biathlon-Auswahl eingereicht, die zweite sogar von Simons Teamkollegin, Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet.
Dem Bericht zufolge wird Simon konkret verdächtigt, fremde Bankkarten für Einkäufe im Internet genutzt zu haben. Insgesamt sollen Ausgaben von mehr als 1000 Euro zusammengekommen sein. Die Biathletin streitet die erhobenen Vorwürfe ab. Das bestätigte ihr Anwalt Jean-Michel Reynaud gegenüber 'L'Équipe".
Simon trainiert derzeit nicht mit dem französischen Biathlon-Team
Laut "L'Équipe" ereigneten sich die Vorfälle bereits im vergangenen Sommer, während die französische Auswahl beim norwegischen Blinkenfstivalen die Sommer-Biathlon-Saison einläutete. Anfang Juni soll der französische Verband reagiert und eine Disziplinarversammlung einberufen haben - ein Ergebnis steht noch aus.
Klar ist derweil, dass die Vorwürfe Simon sportlich nicht ausgebremst haben. Immerhin absolvierte die Silbermedaillengewinnerin in der Mixed-Staffel bei den Olympischen Spielen von Peking ihre erfolgreichste Saison.
Die Vorwürfe könnten allerdings erklären, warum Simon sich zuletzt im französischen Team rar machte. Die Gewinnerin des Gelben Trikots war bei den letzten drei Trainingslagern des Teams nicht mit von der Partie. Verbandschef Stéphane Bouthiaux verwies auf "persönliche Gründe". Simon würde sich in ihrer Heimat in Abstimmung mit ihren Trainern alleine in Form bringen.
