Mehrfach hatte Mittelfeld-Juwel Ryan Gravenberch zuletzt betont, mit seinem ersten Jahr beim FC Bayern nicht zufrieden gewesen zu sein. Der Youngster haderte mit seinen wenigen Einsatzzeiten beim deutschen Meister, will künftig unbedingt wieder mehr spielen. Von seinen Qualitäten ist Landsmann und HSV-Legende Rafael van der Vaart derweil weiterhin überzeugt - und sieht bei Gravenberch sogar mehr Potenzial als in Ex-BVB-Star Jude Bellingham.
Der Niederländer, der seine aktive Karriere vor viereinhalb Jahren in Dänemark beendet hatte, gab im Gespräch mit der Münchner "tz" zu verstehen, dass er in Ryan Gravenberch weiterhin ein absolutes Top-Talent des europäischen Fußballs sieht: "Wenn er gut drauf ist und spielt, finde ich ihn von seinen Qualitäten her besser als Jude Bellingham", meinte van der Vaart gegenüber der Zeitung.
Der gebürtige Amsterdamer Gravenberch hatte im letzten Sommer für fünf Jahre beim deutschen Rekordmeister unterschrieben, konnte sich in seiner Debüt-Saison in München aber noch nicht als Stammspieler etablieren.
FC Bayern: Van der Vaart zeigt Verständnis für Gravenberch
Zwar standen wettbewerbsübergreifend 33 Pflichtspiele zu Buche, davon allerdings nur sechs von Beginn an. Van der Vaart empfiehlt sowohl dem FC Bayern als auch dem 21-Jährigen, es auch weiterhin miteinander zu versuchen: "Er ist ein Riesenspieler. Wenn ich Bayern wäre, würde ich ihn nicht so schnell wieder verkaufen."
Sollte der Mittelfeldmann dennoch auf einen Klubwechsel drängen, um auf mehr Einsatzminuten zu kommen, hat der 109-malige niederländische Nationalspieler van der Vaart einen weiteren Ratschlag für Gravenberch parat: "An seiner Stelle würde ich nicht wieder zu einem großen Verein gehen. Eine Leihe wäre vielleicht besser. Ajax könnte ihn ein Jahr lang zurückholen, das würde gut ankommen. Sie würden ihn brauchen. Er muss einfach spielen."
Spielpraxis sei für die Entwicklung des Top-Talent aktuell das allerwichtigste Element, betonte der Vizeweltmeister von 2010. Dass es im ersten Jahr in der Bundesliga nicht allzu gut für Gravenberch lief, lag laut "VdV" aber auch an der Performance der Münchner insgesamt: "Wenn man so ein großes Talent wie ihn holt, ist es normal, dass er Zeit braucht. Das erste Jahr bei Bayern war nicht einfach. Er war das erste Mal im Ausland. Zudem ist es für die gesamte Mannschaft nicht gut gelaufen."