Gegen wen kämpft Schwergewichts-Champion Tyson Fury als nächstes? Diese Frage treibt die Boxwelt um. Sicher scheint: Zum Traumkampf gegen Konkurrenz-Weltmeister Oleksandr Usyk kommt es vorerst nicht, dafür kündigt Fury-Promoter Frank Warren einen "Game Changer" an. Rivale Eddie Hearn glaubt zu wissen, um was es geht – Boxfans wird es nicht gefallen.
Im Interview mit "Boxing Social" sagte Hearn, die vollmundige Aussage Warrens bedeute einen Kampf zwischen Fury und dem früheren UFC-Schwergewichts-Champion Francis Ngannou. "Ja, ich glaube, darum geht es, das ist das, was ich höre", sagte Hearn. "Es wird anscheinend ein Schaukampf, ohne Niederschläge oder irgendwas."
Genaues wisse er zwar nicht, "aber ich denke, dass wird scheinbar sein nächster Kampf sein", so der Promoter von Fury-Rivale Anthony Joshua. "Enttäuschend. Aber so ist es nun mal. Es ist ein großes Event, aber ich wollte ihn gegen Oleksandr Usyk kämpfen sehen."
Ein Kampf der ungeschlagenen Weltmeister war im März nach monatelangen Verhandlungen geplatzt – auch, weil Fury das Usyk-Lager mit immer neuen Forderungen abschreckte. Danach fanden Fury und Warren keinen attraktiven Gegner für einen Kampf im Sommer, ein weiterer Versuch, den britischen Superkampf zwischen Fury und Joshua auf die Beine zu stellen, scheiterte.
Ex-UFC-Champion Ngannou böte sich dem "Gypsy King" daher als Option für einen Kassenschlager an. Der französische MMA-Fighter hat sich von Dana Whites UFC gelöst und ist als "free agent" auf dem Markt. Via Social Media lieferte sich der 36-Jährige mit Fury immer wieder kleinere Scharmützel, beide kündigten mehrmals Kämpfe sowohl in Boxring als auch im Oktagon an.
Fury kann "nicht herumsitzen und Däumchen drehen"
Warren hatte vergangene Woche im Interview mit dem Radiosender "talkSPORT" über Furys Pläne gesprochen und versprochen, der nächste Kampf des 34-Jährigen werde ein "massiver Game Changer". "Ich garantiere euch: Ihr werdet in ein paar Wochen zu mir sagen: 'Das ist ein Game Changer'", so der 70-jährige Brite.
Von den Moderatoren gefragt, ob dies einen Kampf gegen Ngannou bedeute, antwortete Warren. "Ja, da wäre er dabei." Fury könne "nicht herumsitzen und Däumchen drehen. Das Geld, das sich mit so etwas machen ließe – warum auf Leute warten, die sagen: 'Lass uns bis nächstes Jahr warten', wenn man solche Kämpfe jetzt machen kann. Warum sollte man das nicht jetzt machen. Er habe "überhaupt kein Problem, wenn sie das in einem Boxring wollen", sagte der Promoter-Veteran.
Mega-Kampfabend weiter auf der Agenda
Es wäre nicht der erste Schaukampf zwischen einem Boxer und einem MMA-Kämpfer. Im Jahr 2017 trafen Boxlegende Floyd Mayweather und Käfig-Superstar Conor McGregor in Las Vegas in einem Gefecht nach Boxregeln aufeinander. Mayweather siegte durch Technischen K.o. in Runde 10, verdiente mit dem Zirkuskampf fast 300 Millionen Dollar.
Warren stellte in dem Interview klar, dass Furys nächster Kampf nicht gegen Usyk sein werde. Seit Wochen halten sich Gerüchte, die Rivalen könnten im Dezember oder Januar in Saudi-Arabien doch noch aufeinandertreffen. Usyk unterschrieb jüngst einen Vertrag bei der saudischen Skill Challenge Promotion. Die Araber planen für den Winter einen Mega-Kampfabend, an dem neben Fury und Usyk auch die K.o.-Experten Deontay Wilder und Anthony Joshua in den Ring steigen sollen.
