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Tennis-Legenden wettern gegen möglichen Saudi-Einstieg

Tennis-Legende John McEnroe (li.) will keine saudischen Millionen in seinem Sport
Tennis-Legende John McEnroe (li.) will keine saudischen Millionen in seinem Sport
Foto: © IMAGO/SMG
30. Juni 2023, 14:50
sport.de
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Mit Investitionen in Milliardenhöhe hat sich Saud-Arabien in den vergangenen Jahren im internationalen Profi-Sport breitgemacht. Der Tennis-Sport könnte das nächste große Umfeld werden, in dem investiert wird. Das wird in der Szene durchaus kritisch gesehen. 

Für Tennis-Legende Chris Evert steht fest, dass der Einstieg saudischer Investoren in ihren Sport ein fatales Signal senden würde. "Ich denke, das wäre Sportswashing", sagte die 18-fache Grand-Slam-Siegerin. "Ich finde nicht, dass wir diese Richtung einschlagen sollten."

Ganz ähnlich bewertet auch John McEnroe die Lage. Der US-Amerikaner verweist in diesem Zusammenhang auf die Folgen, die der Investoren-Einstieg etwa bei den Profi-Golfern hatte. "Auf mich hat es so gewirkt, als ob die PGA absolute Heuchler waren, als sie mit ihnen [den Saudis, Anm. d. Red.] einen Deal abgeschlossen haben, nachdem sie vorher gegen sie gekämpft haben."

Gleichzeitig merkte "Big Mac" an, dass die Kritik an den Saudis mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist. "Viele Leute, die sich darüber beschweren, sind Heuchler, weil unsere Regierungen und andere Organisationen Geschäfte mit ihnen machen. Und was ist mit Ronaldo? Ihm werden auch Hunderte von Millionen jedes Jahr gezahlt. Sie haben auch Spieler in anderen Sportarten gekauft."

Aus diesem Grund würde es McEnroe laut eigener Aussage auch nicht wundern, wenn der Tennis-Circuit bald mit saudischem Geld geflutet wird. "Dazu ermutigen würde ich aber niemanden. [...] Ich finde nicht, dass der Einstieg etwas ist, das wir anstreben sollten."

Tennis-Star Murray würde in Saudi-Arabien kein Tennis spielen

Der britische Tennis-Star Andy Murray vertritt ebenfalls einen klaren Standpunkt. Der 36-Jährige sagte zu dem Thema: "Ich würde nicht in Saudi-Arabien spielen. Wenn ich einer der Golfer wäre, der zur PGA gehalten hat, wäre ich wahrscheinlich auch frustriert und würde mich etwas im Stich gelassen fühlen."

Allerdings, so ergänzte der Schotte, würde er sich nicht wundern, wenn trotz der Kritik schon bald einige Turniere im Wüstenstaat stattfinden. "Ich kann mir vorstellen, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis wir Turniere da sehen", sagte der Schotte. 

 

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