Die Hollywood-Stars und Wrexham-Eigentümer Ryan Reynolds und Rob McElhenney mischen künftig in der Formel 1 mit. Wie Renault, Muttergesellschaft des französischen F1-Teams Alpine, bekannt gab, hält das Schauspieler-Duo nun knapp ein Viertel der Anteile. Ex-Rennfahrer Eddie Jordan zeigte sich ungläubig und übte harsche Kritik am Deal.
Drei Investoren sind beim Formel-1-Rennstall Alpine eingestiegen: Maximum Effort Investments um die Schauspieler Ryan Reynolds und Rob McElhenney sowie Otro Capital und RedBird Capital Partners haben zusammengerechnet 200 Millionen Euro in die Hand genommen, um insgesamt 24 Prozent des Formel-1-Rennstalls Alpine zu erwerben.
Das in Großbritannien sitzende französische Team bezifferte seinen Wert nach dieser Investition auf "rund 900 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 825 Mio. Euro)", wie es in der Mitteilung hieß.
Der Deal umfasst derweil lediglich das Formel-1-Team, die Motorenabteilung in Viry-Châtillon "ist nicht Teil der Transaktion", bestätigte die Renault-Gruppe. Alpine-CEO Laurent Rossi bezeichnete die Allianz aber als "wichtigen Schritt, um unsere Performance auf allen Ebenen zu verbessern".
Eddie Jordan: "Es ist absurd. Es ist lächerlich"
Die ersten Reaktionen fielen in der Welt der Formel 1 derweil nicht überall positiv aus. Ex-Rennfahrer Eddie Jordan zeigte sich beim TV-Sender GB News völlig überrascht: "Ich konnte es nicht glauben. Zunächst einmal möchte ich nicht von 'Fake News' sprechen, aber ich meine, dass es aus buchhalterischer Sicht absolut unmöglich ist - das Finanzmodell ist nicht stimmig."
Es sei zwar "ganz nett und sexy, diese Zahlen zu nennen, aber sie müssen belegt und genehmigt werden", so der 75-Jährige. "Und ich finde es an sich schon seltsam, etwas in dieser Größenordnung mit einem Bruttowert von 700 Millionen Pfund zu bewerten. Es ist absurd. Es ist lächerlich."
Jene Zahlen seien eher bei Formel-1-Teams wie Ferrari, Mercedes oder Red Bull zu erwarten gewesen, nicht aber bei Alpine.
Reynolds und McElhenney hatten im Februar 2021 für umgerechnet 2,8 Millionen Euro den walisischen Fußball-Traditionsverein Wrexham AFC übernommen. Im vergangenen April kehrte der Klub nach 15 Jahren Abstinenz in den englischen Profifußball zurück.
Alpine, das in der aktuellen Saison in der Teamwertung auf dem fünften Platz liegt, will im Gesamtklassement auf Dauer zu den Formel-1-Topteams um Red Bull, Mercedes und Ferrari aufschließen. Die Finanzspritze aus Hollywood soll dieses Unterfangen weiter unterstützen.


