In einem echten Tennis-Thriller hat Alexander Bublik die nächste Siegesserie von Jan-Lennard Struff früh verhindert. Der Kasache besiegte den Deutschen im Achtelfinale des ATP-Turniers von Halle mit 6:3, 6:7 und 6:3. Den wohl spektakulärsten Punkt des Matches verbuchte dabei Bublik, dessen Zaubereinlage allerdings nicht überall gut ankam - zu Recht?
Nachdem Bublik den ersten Satz einer wahren Highspeed-Partie mit 6:3 für sich entschieden hatte, erwischte der 26-jährige Aufschlagexperte im zweiten Durchgang einen denkbar schlechten Start und lag schnell mit 0:3 im Hintertreffen. Die Wende brachte eine blitzsauberes zweites Aufschlagspiel, bei dem sich Bublik keinen Punkt abnehmen ließ, allerdings zu einem Mittel griff, das auf der Tour nicht wirklich gerne gesehen wird.
Beim Stand von 40:0 servierte Bublik plötzlich lässig von unten, Struff stürmte überrascht ans Netz, um den langsamen und kurzen Service zu retournieren, spielte die Filzkugel aber nur ins Halbfeld und kassierte einen perfekten Lob, der das Spiel beendete.
Das Publikum spendete Beifall, raunte aber auch lautstark über die Aktion: Ohne triftigen Grund (zum Beispiel eine Verletzung) von untern zu servieren, wird allgemein als respektlos angesehen.
Die ATP veröffentlichte hingegen ein Video von der Szene und versah dieses mit den Worten: "Man muss Alexander Bublik LIEBEN". Die Kommentare der Twitter-User zeigen allerdings, dass man mit dieser Aussage so gar nicht konform geht.
Während Bublik in der Runde der letzten Acht nun gegen den Italiener Jannik Sinner antritt, erlebte Struff die nächste Pleite in Ostwestfalen. Bei 13 Starts erreichte er noch nie das Viertelfinale, sieben Mal war sogar die Auftakthürde zu hoch.
Bublik konnte nach drei Pleiten gegen Struff erstmals gegen den 33-Jährigen gewinnen. Es war das erste Duell auf Rasen. Zuletzt überzeugte Struff, als er beim Rasenturnier von Stuttgart bis ins Finale stürmte.
"Ich habe alles gegeben, aber sicher nicht perfekt gespielt. Die Saison läuft bisher super gut, die Niederlage heute ist halt bitter. Aber ich fahre mit breiter Brust nach Wimbledon. Ich freue mich richtig darauf", sagte Struff nach seinem Aus in Halle.
Selbiges ereilte auch Yannick Hanfmann, der gegen den an Nummer drei gesetzten Andrej Rublev 6:7 und 3:6 verlor.













