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Die Titeljagd seiner U21-Altersgenossen bei deren EM in Georgien wird Renars Uscins wohl nicht verfolgen. Denn mit Fußball, sagte Deutschlands Handball-Hoffnung kürzlich im "Sport1"-Interview, habe er "gar nichts am Hut. Ich verfolge Handball, bisschen Darts, Formel 1 und NBA, aber Fußball ganz wenig."
Zurzeit hat Uscins ohnehin nur Handball im Kopf. Bei der Heim-WM der Junioren sorgt der 21 Jahre alte DHB-Kapitän mit seinem Team für Schlagzeilen. Vor dem Vorrundenabschluss gegen Algerien am Freitag (18.00 Uhr) ist der Hauptrundeneinzug praktisch sicher, die zwei Kantersiege zum Turnierstart nähren den Glauben an das erste WM-Gold der U21-Handballer seit 2011. Doch Uscins warnt.
"Es kann aber immer sein, dass man beispielsweise im Viertelfinale einen schlechten Tag hat und alle Träume platzen", sagt der Rückraumspieler der TSV Hannover-Burgdorf. Er sei sich allerdings "sicher, dass wir ein Wörtchen um den Titel mitreden, wenn wir konstant auf höchstem Level spielen".
Wird Uscins zum "X-Faktor" für das DHB-Team?
Uscins selbst musste bislang noch nicht wirklich hochfahren, zu groß ist das Leistungsgefälle in der Vorrunde mit Teams wie Libyen und Tunesien. Auf die Qualitäten des Linkshänders mit lettischen Wurzeln, der sein enormes Leistungsvermögen im April auch schon in der A-Nationalmannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason unter Beweis stellte, wird es wohl erst ab der Hauptrunde ankommen.
Dann könnte Uscins zum X-Faktor für sein Team werden. So wie 2021, als er Deutschland zum EM-Gold bei der U19 führte und anschließend ins All-Star-Team des Turniers gewählt wurde.
"Renars ist eine wichtige Persönlichkeit dieser Mannschaft", sagte U21-Trainer Martin Heuberger und lobte vor allem die "hohe Spielintelligenz" seines hoch veranlagten Führungsspielers. Die A-Länderspiele im Frühling hätten ihm "einen Schub gegeben auf seinem leistungssportlichen Weg ganz nach oben".
Uscins hat Heim-EM im Blick
Uscins hat seine exponierte Rolle im deutschen Team verinnerlicht. Es gehe nicht darum, wer in den Spielen zehn Tore erzielt, sagt er. "Sondern eher darum, dass man der Mannschaft insbesondere dann Unterstützung gibt, wenn es mal nicht so läuft. Mit der richtigen Aktion oder einer passenden Ansage eines Spielzugs im richtigen Moment kann man die Mannschaft wieder in die Spur bringen. Diese Führungsqualität will ich einbringen."
Uscins weiß: Die U21-WM ist für ihn und seine Teamkollegen auch ein Schaulaufen für höhere Aufgaben. Am Horizont leuchtet die Heim-EM der A-Mannschaft im Januar.
Die beste Empfehlung für eine Nominierung wäre sicherlich der Titelgewinn mit den Junioren.
