Nach dem peinlichen Auftritt der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Kolumbien (0:2) in Gelsenkirchen hat DFB-Sportdirektor Rudi Völler personelle Konsequenzen angedeutet. Für gleich mehrere Profis könnte der Länderspiel-Dreierpack die vorerst letzte Einladung gewesen sein. Nun kursieren erste Namen, auch Stars des FC Bayern und BVB sind betroffen.
Rudi Völler war sichtlich angefressen: Nach der nächsten Niederlage der DFB-Auswahl und dem insgesamt pomadigen Auftritten bei den drei Juni-Testspielen stellte der ehemalige Bundestrainer die Qualitätsfrage. Es seien nun "einige dabei gewesen, die werden wir im September vielleicht nicht mehr sehen", kündigte der 63-Jährige an.
Und: "Man konnte sehen in diesen zwei Wochen, dass der ein oder andere dann auch bei allem Bemühen ein bisschen an seine Grenzen gekommen ist", der jedoch wenig verwunderlich keinerlei Namen nannte. "Das wird man dann sehen bei der nächsten Nominierung", so Völler lediglich.
Doch wen könnte Völler gemeint haben? "Bild" zufolge müssen gleich sechs Bundesliga-Stars um ihre Nationalmannschaftskarriere zittern.
Trifft es zwei BVB-Profis?
Dem Boulevardblatt zufolge sind in Marius Wolf und Nico Schlotterbeck zwei Profis von Vizemeister Borussia Dortmund betroffen, Niklas Süle war schon vor dem Länderspiel-Dreierpack aussortiert und von Bundestrainer Hansi Flick öffentlich kritisiert worden.
Außenverteidiger Wolf habe "Bild" zufolge seine Chance auf der rechten Außenbahn nicht nutzen können. Gegen Kolumbien agierte der BVB-Profi "träge", wie es in der sport.de-Einzelkritik lautet (Note 4,5). Gegen die Ukraine (3:3) initiierte er zwar das Führungstor, zeigte defensiv aber zu große Schwächen (sport.de-Note 3,5). Gegen Polen (0:1) war er erst in den Schlussminuten eingewechselt worden.
Innenverteidiger Schlotterbeck patzte vor allem gegen die Ukraine (sport.de-Note 5,5), in den beiden weiteren Duellen blieb er ohne Einsatz. "Bild" zufolge muss der 23-Jährige zunächst an Sicherheit dazugewinnen, in der aktuellen Verfassung sei er ein Streichkandidat.
Bayern-Star Sané erneut angezählt
Zu den Profis, die künftig nicht mehr eingeladen werden könnten, zählt das Blatt zudem Leroy Sané vom FC Bayern auf. Der 27-Jährige habe seine Chancen nicht nutzen können, schon in den vergangenen März-Länderspielen war der 53-fache Nationalspieler (elf Tore) nicht nominiert worden.
Gegen die Ukraine spielte Sané durch (Note 3,5), zweimal scheiterte er nur knapp an einem Torerfolg. Im zweiten Duell gegen Polen wurde er für die letzten 20 Minuten eingewechselt (Note 4,0), offensive Akzente gelangen ihm kaum. Erneut über 90 Minuten durfte der Bayern-Star dann gegen die Kolumbianer ran (Note 4,5). Zwar konnte man ihm Einsatz in der Rückwärtsbewegung nicht absprechen, der erhoffte Offensivdrang blieb jedoch erneut aus.
Mehr dazu: Die Noten zum DFB-Debakel gegen Kolumbien
Die weiteren Kandidaten sind "Bild" zufolge Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach, Florian Wirtz von Bayer Leverkusen und David Raum von RB Leipzig.