Zum wiederholten Male zerstörte Sergio Pérez sein Rennwochenende in Kanada bereits im Qualifying. Ein Formel-1-Insider glaubt, dass die Fehler des Mexikaners die Red-Bull-Bosse so langsam nerven. In diesem Zuge wirft er die Frage auf, ob der Rennstall mit Nico Hülkenberg im wahrsten Sinne des Wortes nicht besser gefahren wäre.
Sergio Pérez ist für Red Bull in der aktuellen Formel-1-Saison Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite sorgt Checo mit seinen durchwachsenen Ergebnissen für eine klare Hierarchie innerhalb des Teams und erspart den Bossen einen harten, internen Zweikampf gegen Max Verstappen.
Auf der anderen Seite holte der Mexikaner in den letzten drei Rennen viel zu wenig aus dem RB19 heraus. Statt Jubel auf beiden Seiten der Garage, gab es im Lager des 33-Jährige in Monaco (P16), Barcelona (4) und Montreal (6) lange Gesichter. Zwar ist die Konstrukteurs-WM nicht annähernd in Gefahr, dennoch ist offensichtlich, dass sich der Rennstall mehr von seiner Nummer zwei erhofft.
Formel-1-Insider Peter Windsor kann sich vorstellen, dass Christian Horner und Co. sich so langsam die Frage stellen, ob es richtig war, mit dem Mexikaner in die Saison zu gehen. Am Ende gehe es schließlich darum, aus beiden Seiten der Garage das Beste rauszuholen, sagte der renommierte Journalist in seiner Analyse des Kanada-GP. Einmal mehr sei es von Pérez eine "enttäuschende Leistung" gewesen, urteilte er.
Bereut Red Bull die Nicht-Verpflichtung von Hülkenberg?
Angesichts der Schwächephase des Mexikaners, könnte sich Red Bull laut Windsor fragen: "Warum haben wir nicht Nico Hülkenberg im zweiten Auto sitzen?" Der Deutsche könne "die perfekte Nummer zwei" sein, ergänzte der Journalist, der sogar Parallelen zwischen dem Emmericher und dem zweifachen Weltmeister sieht.
In Kanada sei Hülkenberg am Samstag ähnlich souverän wie Verstappen aufgetreten. "Er ist direkt raus und hat in Q3 seine Zeit gesetzt. Allein dass er durch Q2 gekommen ist, war schon ein Riesenerfolg. Sein Teamkollege hat das nicht geschafft", schwärmte Windsor von den Qualifying-Qualitäten des Deutschen, die er schon mehrmals in seiner Laufbahn unter Beweis gestellt hat.
Tatsächlich gilt Hülkenberg als einer der besten Quali-Fahrer im Feld. Vier Mal schaffte er in der laufenden Saison bereits den Einzug in Q3. In sechs von acht Rennen schlug er dabei seinen eigenen Teamkollegen. Dass er seine guten Startplätze noch nicht in regelmäßige Top-Ergebnisse umsetzen konnte, lag nur selten an ihm. Das eigene Auto, die Konkurrenz und schlechtes Timing machten ihm meistens einen Strich durch die Rechnung.


