Anfang Juni schloss der FC Schalke 04 eine Lücke in der sportlichen Führung und beförderte Chefscout André Hechelmann zum Sportdirektor. Ein Posten, der seit dem überraschenden Rücktritt von Rouven Schröder im Oktober 2022 vakant war. Nun hat Hechelmann einige Einblicke in seine Arbeit bei den Königsblauen gegeben.
Im Gespräch mit dem TV-Sender "Sky" betont Hechelmann, dass er vor seiner neuen Rolle beim FC Schalke 04 zwar "Respekt", aber keine "Angst" verspüre. Er habe seinen Job schon immer geliebt, da er sich mit Fußball beschäftigen durfte, könne noch aber "noch mehr gestalten" und habe "eine lautere Stimme, wenn es um Entscheidungen gehe".
Dass die Entscheidungen auf Schalke allerdings stark von der Wahrung der wirtschaftlichen Vernunft geprägt sein müssen, klammerte Hechelmann auch nicht aus. Dass man mit Moritz Jens aufgrund des Abstiegs einen absoluten Leistungsträger nicht fest verpflichten kann, ist ein Umstand, der dies schmerhaft untermauert.
"Da mach ich keinen Hehl draus, das nervt tierisch", gibt Hechelmann unverwunden zu.
Jenz wechselte im Januar zum Tabellenschlusslicht, absolvierte verletzungsbedingt nur elf Partien für S04, verlor jedoch nur eine (3 Siege) und hatte großen Anteil daran, dass die Knappen noch einmal ernsthaft um den Klassenerhalt fighteten. Von den sechs Spielen ohne Jens verlor Schalke übrigens vier (2 Siege). Beim Ligaverbleib hätte eine Kaufpflicht von circa vier Millionen Euro gegriffen, nach dem Abstieg eine Summe, die man nicht aufbringen kann. "Das war nicht möglich", bestätigt Hechelmann.
Bülter hat Wechselwunsch beim FC Schalke 04 hinterlegt
Des weiteren äußerte sich Hechelmann zur Situation von Top-Torjäger Marius Bülter, der vor einem Wechsel zur TSG 1899 Hoffenheim stehen soll. "Noch ist Marius unser Spieler", eröffnet der 38-Jährige, bestätigt aber, dass der Angreifer den Wunsch hinterlegt hat, zu einem Bundesligisten zu wechseln.
Man sei zwar bereit, um Bülter zu kämpfen, müsse aber auch abwägen, "was ist das Beste für Schalke 04. In dieser Abwägung befinden wir uns derzeit", so der neue starke Mann der Gelsenkirchener.
Bülter erzielte 2022/23 elf Treffer in der Bundesliga und besitzt noch Vertrag bis Sommer 2025. Ein Transfer würde Schalke aber wohl rund fünf Millionen Euro einbringen. Eine Summe, die den klammen Kassen sehr gut tun würde.
Auch ohne Jenz und möglicherweise Bülter sei sein Team allerdings stark genug, um in Liga zwei zu bestehen, ist sich Hechelmann sicher. Die Rückkehr in Liga eins wie 2021/22 auf dem Rücken von vielen Leihspielern anzugehen, schloss Hechelmann allerdings aus: "Vielleicht ist eine Leihe dabei, aber nur so, dass wir die Hand drauf haben."
































