Sehen wir im kommenden Jahr das Renn-Comeback von Sebastian Vettel? Nach Informationen von "RTL/ntv" denkt der viermalige Formel-1-Weltmeister über einen Start bei dem legendären 24-Stunden-Rennen von Le Mans nach. Er wäre nicht der erste Ex-Weltmeister der Formel 1, der dort mitfährt.
Sebastian Vettel befindet sich aktuell im Motorsport-Ruhestand. Doch eine zumindest vorübergehende Rückkehr scheint aktuell eine echte Option zu sein.
Der 35-Jährige erwägt nach "RTL/ntv"-Recherchen für das kommende Jahr einen Start bei dem Rennsport-Klassiker 24 Stunden von Le Mans.
Demnach verfolgte der Motorsport-Routinier in seiner Heimat am vergangenen Wochenende intensiv das diesjährige Rennen in Frankreich. Vettel ist dem
Vernehmen nach vor allem von der Historie, den Autos und der Geschichte des Events fasziniert und kann sich gut vorstellen, 2024 dort ebenfalls anzutreten.
Einen Schritt näher dran war in diesem Jahr schon sein früherer Teamkollege Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot, bei dem es in der aktuellen Formel-1-Saison
noch überhaupt nicht rund läuft, verfolgte aus der Box der Scuderia den sensationellen Comeback-Sieg der Traditionsmarke in Le Mans nach 50-jähriger
Abstinenz.
Sichtlich begeistert von dem Klassiker sprach der Monegasse von einem möglichen Start in den kommenden Jahren. Einen genauen Zeitpunkt nannte er allerdings nicht.
Der Stellenwert der 24 Stunden von Le Mans ist für die Formel-1-Fahrer in den vergangenen Jahren immer mehr gestiegen. Mit Antonio Giovinazzi war in diesem Jahr ein früherer F1-Pilot Teil des Ferrari-Siegerteams. Auch Kamui Kobayashi (Toyota), Sébastien Buemi (Toyota) und Sébastien Bourdais (Cadillac)
fuhren einst in der Motorsport-Königsklasse.
Hülkenberg siegte beim Start in Le Mans
Mit Jenson Button (Hendrick Motorsports), Weltmeister von 2009, war ein Ex-Champion am Start. Mögliche Vorbilder für Vettel könnten auch Nico Hülkenberg und Fernando Alonso sein. 2015 fuhr der aktuell einzige deutsche Formel-1-Fahrer in Le Mans und siegte bei seinem Gastauftritt mit Porsche sogar.
Da es keine Terminkollisionen mit der Formel 1 gab, erlaubte sein damaliges Force-India-Team den Start. Gleiches galt für Fernando Alonso, der 2018 und 2019 (in jenem Jahr fuhr er nicht in der F1) in Le Mans startete und in beiden Jahren triumphierte.
Einen Wechsel aus dem Vettel-Lager zu Le Mans hat es auch schon gegeben. Die Sprecherin des Ex-Weltmeisters, Britta Roeske, gab jüngst ihr Debüt als TV-
Reporterin für "L'Équipe TV". Gut möglich, dass Vettel schon im nächsten Jahr den gleichen Schritt wagt und in ein Hypercar steigt.
Falls er noch Überzeugung gebraucht hätte, lieferte das 2023er-Rennen gutes Anschauungsmaterial: 100 Jahre nach der Le-Mans-Premiere entthronte
Rückkehrer Ferrari in einem denkwürdigen Rennen die Dauer-Champions von Toyota, die seit 2018 immer gewonnen hatten. Nach 24 Stunden waren beide um den Sieg kämpfenden Fahrzeuge innerhalb einer Runde – mit dem besseren Ende für Ferrari. 300.000 Fans verfolgten das Spektakel an der Strecke.
Vettel hat Comeback nicht ausgeschlossen
Vettel hatte im vergangenen Jahr seine Karriere in der Formel 1 nach 16 Jahren und 299 Rennen beendet. Mit Red Bull holte er zwischen 2010 und 2013 vier WM-Titel in Serie. Seine Stationen bei Ferrari (2015 bis 2020) und Aston Martin (2021 bis 2022) verliefen deutlich erfolgloser. Nach seinem Rücktritt verbrachte er mehr Zeit mit seiner Frau Hanna und den gemeinsamen drei Kindern. Dazu kümmert sich Vettel intensiv um seine Herzensprojekte rund um Klima und Umwelt.
Im "RTL/ntv"-Interview im März erklärte er, dass er die Formel 1 "ganz normal als Zuschauer vor dem Fernseher" verfolgen werde. Ein Comeback schloss Vettel nicht aus. "Im Moment ist alles denkbar", sagte der viermalige Champion damals.
"Es kann in alle verschiedenen möglichen Richtungen gehen. Es kann auch sein, dass ich in einem halben Jahr durchdrehe, es auf der Couch nicht mehr aushalte und wieder fahren möchte. Aber es kann auch sein, dass sich meine Leidenschaft in eine ganz andere Richtung dreht und sich mein Ehrgeiz, all die Erfahrungen in ein anderes Projekt bündeln kann."
Felix Görner und Emmanuel Schneider