Sieben Siege bei zwölf Pleiten und noch kein einziges erfolgreiches Duell bei einem Masters- oder Grand-Slam-Turnier: Das Tennis-Jahr 2023 läuft für den Schweden Mikael Ymer noch nicht wie erhofft. Seine jüngste Auftaktpleite führte bei dem 24-Jährigen nun zu einem bemerkenswerten Wutausbruch.
Beim Rasenturnier im niederländischen 'S-Hertogenbosch musste sich Mikael Ymer in einer umkämpften Partie dem an Nummer sechs gesetzten Lokalmatadoren Talon Griekspoor in drei Sätzen (2:6, 6:3, 3:6) geschlagen geben. Dass er nach dem Gewinn des zweiten Satzes im dritten Durchgang wieder in alte Muster verfiel, brachte den Nord-Europäer dabei auf die Palme.
Beim Stand von 1:4 im entscheidenden Satz schimpfte Ymer beim Seitenwechsel mit sich selbst und offenbarte, wie dünn sein Nervenkostüm derzeit ist.
"Meine Tenniskarriere ist wie ein verdammter Witz", ging Ymer hart mit sich ins Gericht. "Ich weiß nicht einmal, was ich auf diesem Platz tue. Keiner hört mir zu, ich sollte lieber nach Afrika gehen und wie ein Prinz leben", zitiert der schwedische TV-Sender "SVT" den Davis-Cup-Spieler weiter.
"Es ist jedes Mal dasselbe, ein ganzes Spiel, und sie sitzen da und reden über andere Dinge. Es könnte nicht deutlicher sein. Ich brauche in diesen Situationen Hilfe, aber niemand sagt ein Wort. Fünf Aufschläge an der gleichen Stelle und keiner sagt etwas": Worte, die wohl als Wink an seinen Coach Daniel Berta und Co. zu verstehen sind.
Tennis-Star sorgte Ende Mai für einen Eklat
Dass er derzeit nicht die besten Nerven hat, untermauerte Ymer erst Ende Mai, als er beim ATP-Turnier in Lyon gegen den Franzosen Arthur Fils antrat und am Ende des ersten Satzes disqualifiziert wurde. Ymer schlug damals mit seinem Schläger aus den Schiedsrichterstuhl ein und gab an, er fühle sich ungerecht behandelt.
Ymer startete seine professionelle Laufbahn 2014 und verbesserte sich schnell im ATP-Ranking. 2019 enterte er die Top 100, der Sprung in die absolute Weltspitze bleibt seitdem allerdings aus.
So wartet der Schwede immer noch auf seinen ersten Einzelerfolg auf der Tour, bei Grand Slams war spätestens in Runde drei bislang immer Endstation.