Rückschlag für Nikita Mazepin: Der ehemalige Formel-1-Fahrer aus Russland hatte vor dem High Court in London eine Klage gegen jene Sanktionen eingereicht, die die Regierung von Großbritannien gegen ihn verhängt hat. Diese Woche hat der zuständige Richter aber entschieden, die Klage abzuweisen.
Mazepin hatte zuletzt im Januar angekündigt, dass er seine Formel-1-Karriere noch nicht als beendet betrachtet und versuchen möchte, in Zukunft wieder ein Cockpit zu finden: "Mein Ziel ist die Rückkehr in die Formel 1. Darauf arbeite ich hin", sagte er.
Doch die Sanktionen der britischen Regierung umfassen nicht nur ein Einfrieren all seiner Vermögenswerte in Großbritannien, sondern auch ein Einreiseverbot. Mazepins Anwälte argumentieren, das mache es ihm de facto unmöglich, Verhandlungen mit Formel-1-Teams zu führen.
Mazepin wird "Nähe" zu Russland-Präsident Putin vorgeworfen
Der Richter hat nun jedoch die Gültigkeit der Sanktionen bestätigt und darüber hinaus erklärt, dass wahrscheinlich ohnehin kein Formel-1-Team ihn verpflichten würde, solange er Gegenstand von Sanktionen ist. Das ist übrigens nicht nur in Großbritannien der Fall, sondern auch in der Europäischen Union und in Kanada.
Zumindest die Europäische Union hatte bereits im März einen Teil der ursprünglichen Sanktionen gegen Mazepin widerrufen, sodass er inzwischen wieder in EU-Länder einreisen darf.
Mazepin und sein Vater Dmitri, dem ein Nahverhältnis zum russischen Präsidenten Vladimir Putin nachgesagt wird, sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mit Sanktionen belegt.
Ex-Formel-1-Pilot Mazepin will nicht aufgeben
Diese seien "unfair" und "drakonisch", finden Mazepins Anwälte. Zudem, so heißt es in deren Argumentation, liegen keinerlei Hinweise vor, dass Mazepin ein Befürworter des Kriegs in der Ukraine sei.
Eine klare Distanzierung vom Krieg hat Mazepin bisher allerdings auch vermissen lassen.
Mazepins Rechtsmittel sind mit der Entscheidung in dieser Woche noch nicht ausgeschöpft. Im Juli wird eine weitere Klage verhandelt, die er gegen den britischen Außenminister James Cleverly eingebracht hat, berichtet der "Mirror".
Mazepin war 2021 Teamkollege von Mick Schumacher bei Haas. Nach Kriegsbeginn wurde er im Februar 2022 vom amerikanischen Rennstall freigestellt, obwohl er eigentlich für eine zweite Saison Vertrag gehabt hätte. Übrigens finanziert vom Düngemittelkonzern Uralkali seines Vaters, der 2021 Hauptsponsor von Haas war.

