Auf den letzten Metern der Saison 2022/23 hat der FC Bayern mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft eine titellose Saison so gerade noch verhindert. Zufrieden ist man an der Säbener Straße mit dem Erreichten allerdings nicht. Präsident Herbert Hainer hat sich nun zu den Baustellen geäußert.
Mit Julian Nagelsmann wurde der vermeintliche Trainer der Zukunft im Saisonverlauf durch Thomas Tuchel ersetzt, mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn musste die sportliche Führung des FC Bayern noch am Tag der Meisterfeier ihren Platz räumen. Hinzu kommen einige Transferbaustellen im Kader - allen voran die Suche nach einem neuen Mittelstürmer von Weltklasse-Format.
Feststeht: den Münchnern steht ein geschäftiger Sommer ins Haus. Ein Umstand, den Herbert Hainer gegenüber "Bild-TV" zu keiner Sekunde abstreitet.
Man dürfe bei den ganzen Problemen im Jahr 2023 nicht vergessen, dass der FC Bayern eine "starke Hinrunde" gespielt hat und Borussia Dortmund bereits auf neun Zähler enteilt war, ehe eine "holprige Rückrunde" beinahe alles zerstört hätte. "Woran das liegt, werden wir genau analysieren und die richtigen Schlüsse ziehen", fasste Hainer zusammen.
Investiert der FC Bayern 100 Millionen Euro?
Ein Erkenntnis ist längst bekannt: Die Lücke, die der Abschied von Torjäger Robert Lewandowski zum FC Barcelona im Sommer 2022 gerissen hat, konnte nicht aufgefangen werden.
"Wir werden viel Geld ausgeben, bisher haben wir noch keines ausgegeben. Die bisherigen beiden Transfers [Konrad Laimer von RB Leipzig und Raphael Guerreiro vom BVB, d.Red.] haben wir ablösefrei getätigt", so Hainer, der noch einmal deutlich herausstellt: "Es ist bekannt, dass wir einen Mittelstürmer suchen, aber davon gibt es leider nicht so viele. Wir sind jedoch auf einem guten Weg, analysieren den Markt und gucken, was zu uns passt".
Dass man im Poker um die wenigen Kandidaten erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke knackt, schloss Hainer explizit nicht aus, schränkte allerdings ein: "Aber dafür muss auch alles stimmen."
Der FC Bayern muss große Konkurrenz fürchten
Während Hainer Nachfragen zu einem Kauf von Bundesliga-Torschützenkönig Niclas Füllkrug von Werder Bremen eher auswich, bestätigte der 68-Jährige andere Namen, die regelmäßig in den Medien kursieren.
"Es gibt natürlich einige Stürmer und die Namen werden ja auch immer wieder in den Medien genannt. Sei es Randal Kolo Muani, Victor Osimhen, Harry Kane oder Dusan Vlahovic. Wir werden gucken, was am besten zu uns passt und werden eine gute Lösung finden." Dabei gehe es neben dem Sportlichen aber auch um die Einhaltung der wirtschaftlichen Vernunft.
Erschwerend kommt hinzu, dass der FC Bayern nicht der einzige Spitzenklub ist, der eine neuen Neuner sucht. "Wie wir alle wissen, gibt es ganz wenige klassische Mittelstürmer, die auf diesem Niveau spielen können. Die Konkurrenz ist groß, das Angebot nicht", bestätigte Hainer. "Aber auch hier geht Qualität über Schnelligkeit. Wir werden genau den Stürmer finden, der zu uns passt."
Zu einem anderen sehr konkret gehandelten Flirt des FC Bayern hat sich Hainer hingegen kaum etwas entlocken lassen. Nachgehakt, wie es im Poker um Mittelfeldstar Declan Rice von West Ham United steht, erklärte der Bayern-Boss lediglich: "Unsere Scouts stehen mit vielen Spielern in Austausch, das muss auch so sein."
FC Bayern setzt weiter auf Goretzka
Spekulationen um den Verkauf eines Leistungsträgers beendet Hainer hingegen: Leon Goretzka soll Bayern keinesfalls verlassen.
"Schauen Sie, es gibt jeden Tag irgendwelche Meldungen. Das ist schön, weil es zeigt, wie populär unsere Spieler sind, auf der anderen Seite muss man auch nicht jedem Gerücht nachjagen." Mit Goretzka wolle man gerne "eine weitere Periode beim FC Bayern inszenieren."
Der 28-Jährige (Vertrag bis 2026) wurde zuletzt mehrfach als möglicher Streichkandidat gehandelt. Unter anderem soll Manchester United Interesse gezeigt haben.