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Pérez-Crash gibt Unterboden preis

Mercedes-Chef bestätigt Red-Bull-"Spionage"

Der Red Bull von Sergio Pérez hing beim Formel-1-Wochenende in Monaco am Haken
Der Red Bull von Sergio Pérez hing beim Formel-1-Wochenende in Monaco am Haken
Foto: © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Erlhof
01. Juni 2023, 09:17
sport.de
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Sergio Pérez hat beim Formel-1-Wochenende in Monaco unfreiwillig für Sorgen im Red-Bull-Lager gesorgt. Nach seinem Crash im Qualifying wurde sein RB19 von den Strecken-Kränen angehoben. Das ermöglichte den anderen Teams einen ungewöhnlich detaillierten Blick auf den Unterboden des Wagens. Mercedes, das gab Technikchef James Allison nun zu, will versuchen, diese Bilder für sich zu nutzen.

Um die Konstruktion ihrer eigenen Wagen machen die Formel-1-Teams stets ein großes Geheimnis. Umso größer wurden die Augen der Konkurrenz, als der Red Bull von Sergio Pérez in Monaco plötzlich am Haken hing und sie einen intensiven Blick auf den Unterboden werfen konnten. Bei Red Bull fürchteten sie sofort, dass die anderen Teams dadurch zum Ideenklau angeregt werden könnten, schließlich ist der RB19 mit großem Abstand das beste Auto im Feld. 

Mercedes-Technikchef James Allison hat im Youtube-Debriefing der Silberpfeile nun verraten, dass sich sein Team die Bilder ganz genau ansehen wird.

"Ja, wir haben ein schönes Paket von Red-Bull-Bildern", sagte der Ingenieur, der die Aerodynamiker auf die Aufnahmen ansetzen will. "Sie werden schauen, ob sie Details finden, die für uns in unserem Testprogramm von Interesse sind", deutete Allison an, dass sich Mercedes tatsächlich bei Red Bull bedienen könnte. 

Gleichzeitig versicherte der Technikchef, dass Mercedes nicht das einzige Team sein wird, das die Bilder ganz genau unter die Lupe nimmt. Solche Aufnahmen zögen "immer eine Menge Interesse nach sich", versicherte Allison, nach dessen Aussage diese "Bild-Spionage" in der Formel 1 Methode hat.

So verriet der Ingenieur, dass die Teams alle mit ihren eigenen Fotografen an die Strecken kommen und diese dann an "strategisch wichtigen Stellen der Strecke positioniert, wo es eine Chance gibt, dass ein Kran zum Einsatz kommt". Ist es dann soweit, "klicken sie wie wild", sagte Allison: "Danach ist unser Posteingang dann voll mit hochauflösenden Bildern der anderen Autos."

Theoretisch könnten die Teams auch die Aufnahmen der TV-Kameras nutzen, diese seien jedoch nicht hochauflösend genug, schilderte der Technikchef. 

"Spionage" in der Formel 1 an der Tagesordnung

Am Ende des Tages wird das Thema laut Allison vielleicht aber auch zu hochgekocht. Denn: Auf der einen Seite ist der Unterboden allein nicht für ein schnelles Auto verantwortlich. Auf der anderen Seite ist diese Art der legalen "Spionage" seit Jahren gang und gäbe. Nachhaltig verändert haben sich die Kräfteverhältnisse dadurch aber nur ganz selten. 

Auch der Mercedes W14 wurde in Monaco übrigens mit einem Kran angehoben. Und auch hier wird die Konkurrenz ganz genau hingeschaut haben, ist Allison überzeugt. "Es wird viele Fotos davon im Posteingang unserer Konkurrenten geben", sagte er. 

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren357
2AustralienOscar PiastriMcLaren356
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing321
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team258
5MonacoCharles LeclercFerrari210

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