Gladbach-Star Julian Weigl hat verraten, wie ihn der frühere BVB-Coach Thomas Tuchel vor gut acht Jahren zu Borussia Dortmund lockte.
Bei Borussias kennt sich Julian Weigl in der Fußball-Bundesliga aus. Seit dieser Saison spielt der Mittelfeldspieler für die Gladbacher Variante, zwischen Sommer 2015 und Anfang 2020 stand er für die Dortmunder Ausgabe auf dem Rasen. Damals kam er als 19-Jähriger von 1860 München zum BVB, rückblickend ein riesiger Schritt, wie Weigl nun beschrieb.
"Aus der Relegation gegen den Abstieg in die 3. Liga zu einem Champions-League-Verein", blickte der Mittelfeldmann in "Sport Bild" auf den Abschied vom damaligen Zweitligisten aus München zurück und enthüllte eine amüsante Anekdote: "Ich bin in der Vorbereitung in den BVB-Fanshop gegangen und habe einige Trikots für die Familie gekauft. Als ich gefragt habe, ob es Rabatte für Spieler gebe, fragte die Verkäuferin mich, ob ich in der U19 spielen würde."
Sie habe dann sogar seinen Namen nachgucken müssen, erinnerte sich Weigl. "Vier Wochen später, nach meinen ersten Spielen, hatte sich das geändert", freute sich der 27-Jährige.

Dass er überhaupt beim BVB landete, haben die Dortmunder dem damaligen Coach Thomas Tuchel zu verdanken, der den zweifelnden Weigl überzeugte.
Weigl: Ich dachte nach jedem Tuchel-Satz: Stimmt!
Von "Sport Bild" gefragt, welches der prägendste Moment mit Tuchel war, mit dem Weigl immerhin 2017 DFB-Pokalsieger wurde, erklärte der Mittelfeldspieler: "Das Gespräch mit ihm, bevor ich zum BVB gewechselt bin."
Er habe damals mit sich gerungen, weil ihm der Schritt aus der 2. Bundesliga nach Dortmund eigentlich zu groß war. Aber dann: "An einem Abend hat mich Thomas Tuchel angerufen, ich war total nervös."
Tuchel habe gefragt: "Darf ich sagen, was ich über dich denke?" Danach habe der ehemalige BVB- (2015 bis 2017) und heutige Bayern- Coach "minutenlang beschrieben, wer ich überhaupt bin auf dem Platz. Er sagte mir, was ich schon gut mache, aber auch, was ich falsch mache. Und ich dachte nach jedem Satz: Stimmt!", blickte Weigl zurück.
Tuchel habe dann versprochen, Weigl spielen zu lassen, wenn er die besagten Schwäche abstellt. "Daran hat er sich voll und ganz gehalten", sagte der 27-Jährige, der in viereinhalb Jahren in Dortmund wettbewerbsübergreifend insgesamt 171 Spiele absolvierte (vier Tore und eine Vorlage), bevor er zu Benfica SL weiterzog.
Nach zwei Jahren in Lissabon wurde Weigl im letzten Sommer schließlich nach Gladbach verliehen, wo er mittlerweile fest bis 2028 unterschrieb.