Formel-1-Rennstall Ferrari tauschte in der Saisonpause Teamchef Mattia Binotto für Frederic Vasseur - einen entscheidenden Vorteil konnte die Scuderia daraus bislang jedoch nicht gewinnen. Nun werden erste Stimmen über eine spektakuläre Rückholaktion laut.
Damon Hill, Formel-1-Weltmeister von 1996, spricht sich für eine Rückkehr von Mattia Binotto bei Ferrari aus. Damit nicht genug: Geht es nach dem Briten, hätten die Italiener ihren langjährigen Ingenieur gar nicht erst ziehen lassen, sondern vielmehr in anderer Position unterbringen sollen.
"Ich glaube, es war nicht die richtige Rolle für ihn", sagte Hill im Podcast "F1 Nation" über Binotto, der 2019 die Position als Ferrari-Teamchef übernommen hatte. Der 53-Jährige war 1995 als Ingenieur zur Scuderia gekommen, 2007 übernahm er die Rolle des Chefingenieurs des Rennstalls. 2016 wurde er zum Technischen Direktor bei Ferrari ernannt, drei Jahre später übernahm er von Maurizio Arrivabene die Geschicke als Teamchef.
Für jene Position seien viele Aufgaben abseits des Sportlichen wichtig. "Es geht oft darum, über Finanzen, Strategien oder Marketing in der Formel 1 zu verhandeln", so Hill: "Vielleicht ist es nicht sein Hauptanliegen".
Ferrari-Entscheidung überraschte Formel-1-Ikone Hill
Hill zufolge sei Binotto aufgrund seines technischen Wissens aber dennoch "sehr wichtig für das Team" gewesen: "Meiner Meinung nach hat er ein großes Talent. Ich würde ihn zurückholen und sagen: 'Du kümmerst dich um die technische Seite'." Zugleich räumte Hill aber ein, er wisse nicht, ob ein solches Modell bei Ferrari in der aktuellen Führungsstruktur überhaupt denkbar wäre.
Nichtsdestotrotz zeigte sich der 22-Grand-Prix-Sieger in der Formel 1 "überrascht" davon, dass man bei Ferrari nicht offen für eine Doppelspitze mit Binotto und Vasseur gewesen war. Ex-Sauber-Teamchef Vasseur sei jemand, der "Racing verstehe". Gemeinsam hätte Ferrari also beide Komponenten vereinen können, so Damon Hill.


